Brush Lettering
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Die Grundlagen des Brush Lettering für Einsteiger

Foto: AngieYeoh / Shutterstock

Brush Lettering ist eine sehr unterhaltsame und faszinierende Disziplin des Lettering. Wie bei jeder anderen Fertigkeit kann es den gesamten Lernprozess viel schwieriger machen, wenn man die Grundlagen nicht kennt.

Damit dir der Einstieg in die Kalligrafie mit dem Pinselstift leicht fällt, findest du hier die wichtigsten Infos zum Material, der Mal- bzw. Zeichentechnik und einfachen Übungen, um die Basics kennenzulernen.

Brush Lettering: Pinselstifte im Überblick

Du brauchst keine Unmengen an ausgefallenen Stiften und Farben zu kaufen, um die Techniken des Brush Letterings zu lernen. Ein einziger Stift genügt!

Trotzdem gibt es auch hier einige Unterschiede je nach Stift. Die Dicke der Pinselstiftspitze, die Farbe und die Flexibilität sind nur drei der Faktoren, die bestimmen, für welchen Einsatz sich ein Pinselstift am besten eignet.

Für Anfänger empfehlen sich allerhand Stifte.

Zwei haben sich jedoch als sichere Wahl aufgrund ihrer "Allround-Eigenschaften" und ihrer einfachen Handhabung für den Einstieg bewährt. Gemeint sind:

Beide haben eine Nylonspitze, die solide, aber dennoch flexibel ist und dir eine Menge Kontrolle gibt.

Wenn du etwas schnelleres und lockereres bevorzugst, gefällt dir auch der Pentel Pinselstift. Dieser Pinselstift hat eine unglaublich kräftige schwarze Tinte und sieht auf Papier atemberaubend aus.

Wenn du auf dickerem Papier kalligraphieren willst, sind die Aquash-Wasserpinsel von Pentel eine äußerst vielseitige Wahl. Sie können Tinten und Aquarelle verwenden und diese perfekt mischen.

Auch der PITT artist Big Brush von Faber-Castell ist eine solide Wahl. Mit diesem Pinselstift kannst du eine schöne Linienvielfalt erreichen. Aufgrund der Dicke verzichtet man auf ein Höchstmaß an Detail, aber das ist ideal für mittlere bis große Arbeiten. Auch bei diesem Stift ist die schwarze Tinte besonders reichhaltig.

Eine gute Übersicht vieler der genannten Brush Pens findest du in diesem Video:

Die Zeichentechnik

Wenn du anfängst, mit dem Brush Lettering zu experimentieren, wirst du vielleicht feststellen, dass du dazu neigst, den Stift mit den Fingern zu kontrollieren. Bei vielen Menschen ist das der Bewegungsablauf, mit dem man die Handschrift zu Papier bringt.

Im Handlettering wollen wir die Kontrolle der Hand abgeben und die Bewegung aus dem Handgelenk und dem Unterarm ausführen, um gleichmäßige Linien ziehen zu können. Der Stift sollte völlig bewegungslos zwischen den Fingern liegen.

Um diese Bewegung zu üben, stelle dir vor, dass du auf eine Kreidetafel vor dir schreibst. Zeichne jeden Buchstaben wirklich groß auf, so dass du keine andere Wahl hast, als deinen ganzen Arm zu bewegen. Das mag sich albern anfühlen, aber es wird die richtigen Muskeln für das Brush Lettering anregen. Du solltest die motorischen Fähigkeiten gezielt wiederholen, um die Koordinationsmuster der Muskeln zu festigen.

Nach ein wenig Übung solltest du in der Lage sein, eine schöne Kalligrafie mit verbundenen Augen zu gestalten. Es mag jetzt entmutigend oder albern erscheinen, aber du wirst es im Handumdrehen erlernen! Es ist wie beim Radfahren - anfangs unangenehm, aber schon bald wird dein Körper genau wissen, wie es geht.

So fixierst du den Brush Pen in der Hand

Wenn du deinen Pinselstift in der Hand hältst, kannst du verlockt sein, ihn wie einen normalen Stift zu halten. Dieser zumeist vertikale Griff ist nicht ideal, um glatte, einheitliche Linien oder eine große Variation zu erzielen. Es ist auch wahrscheinlicher, dass du die Muskeln in deiner Hand erschöpfst, weil du versuchst, mit den Fingern zu arbeiten. Es macht die Arbeit allerdings härter, als sie sein muss.

Halte den Stift in einem Winkel von 45 Grad und du wirst feststellen, dass die Handhabung viel geschmeidiger ist - ungefähr so:

Du hast Zugang zur vollen Länge der Spitze, was bedeutet, dass du mühelos breite oder schmale Linien ziehen kannst. Da es dabei nicht um die Art und Weise handelt, wie du mit normalen Druckkugelschreibern schreibst, wirst du weniger versucht sein, den Stift mit den Fingern zu führen..

Der einfachste und wichtigste Trick im Brush Lettering

Hier ist der Clou, den du unbedingt kennen solltest, wenn du das Brush Lettering lernen willst. Um den schönen Effekt zu erzielen, der in fast jeder einzelnen Schriftart des Brush Lettering enthalten ist, benötigst du einen leichten Auf- und einen kräftigen Abstrich.

Mit anderen Worten, drücke jedes Mal, wenn du den Stift nach oben ziehst, nur leicht auf den Stift und jedes Mal, wenn du ihn nach unten führst, mit stärkerem Druck. Diese eine einfache Regel ist der Schlüssel zu einem wunderschönen Anfänger Brush Lettering.

Gezielte Übungen schärfen deine Fähigkeiten

Jetzt kommt der spaßige Teil! Wie bei jeder anderen Fertigkeit musst du üben, bevor du wirklich gut wirst. Du kannst das Brush Lettering ohne eine Menge Übung testen, aber um langfristig in deinem Hobby gut zu werden, bedarf es gezielten Übungseinheiten. Dies sind auch großartige Aufwärmübungen, bevor du dich einem Projekt zuwendest.

Die Übungen selbst sind sehr einfach. Du suchst dir im Grunde genommen eine der Formen aus, die einen Buchstaben erzeugen, wie z.B. die Schleife des L's in der oberen Zeile über der Mittellinie. Diese Form findest du in Kleinbuchstaben wie "e", "f", "d", "h", etc. Die untere Zeile des L's unter der Mittellinie hat eine Bewegung, die in "i", "u", "w", "m" und "n" gefunden werden kann. Wenn du diese Formen übst und ihre Form meisterst, kannst du den größten Teil des Alphabets durch einfache Kombination erstellen.

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Brush Lettering ist auch für dich

Selbst wenn du dir einredest, dass du kein Künstler bist, nicht zeichnen kannst oder einfach nicht kreativ bist, brauchst du nicht denken, dass du es dir nicht aneignen könntest.

Das Brush Lettering bzw. das Hand Lettering im Allgemeinen ist ein Hobby mit wenigen Hürden. Es bedarf keiner endlosen Materialliste, aufwendigen Vorbereitungen oder teuren Anleitungen. Such dir ein paar Brush Pens, die dir gefallen, finde ein paar Anleitungen, die dir die Grundlagen zeigen und schon bist du startklar.

Online gibt es zahlreiche (kostenlose) Arbeitsblätter, die du ausdrucken kannst, um dort die Grundlagen zu üben. Auch ein Übungsbuch ist sinnvoll, um eine Übersicht der unterschiedlichen Alphabete und Tipps zu erhalten, wie du die einzelnen Buchstaben miteinander kombinierst.

Kostenlose Übungsblätter findest du hier:

Lenny
Der AutorLenny
Als Gründer von Daskreativeuniversum teile ich mein Fachwissen im Bereich der Kunstgeschichte und meine Erfahrungen in der zeitgenössischen Kunst mit dir.

2 Kommentare

    • Hi Maria,

      danke für den Artikel. Die Veranschaulichungen zu den einzelnen Pinseln sind hervorragend.

      Den Edding kannte ich noch nicht, werde ich allerdings auch als Alternative einmal probieren.

      Viele Grüße!

      Lenny

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