Die hellenistische Skulptur ist eine der beliebtesten Formen der Bildhauerei in der Kunstgeschichte. Diese Kunstform, die für ihren beispiellosen Naturalismus gefeiert wurde, führte einen geschickten skulpturalen Ansatz ein, dem die Künstler noch viele Jahre lang folgten.
Heute sind hellenistische Antiquitäten in den besten Sammlungen der Welt zu finden, wobei weltberühmte Werke wie die Nike von Samothrake im Louvre den Weg weisen. Während du mit diesen atemberaubenden Skulpturen möglicherweise schon vertraut bist, weißt du vielleicht nicht viel über die Kunstepoche und ihre Eigenschaften, in der die Werke entstanden sind.
Wann war die hellenistische Zeit?
Die hellenistische Epoche war eine Ära im antiken Griechenland, die von 323 v. Chr. bis 31 v. Chr. andauerte. In dieser Zeit verfolgten und perfektionierten die Bildhauer den Naturalismus - ein künstlerisches Interesse, das griechische Künstler über Jahrhunderte hinweg entwickelt hatten.
Die Faszination für naturalistische Skulpturen geht auf die archaische Epoche des antiken Griechenland zurück, die vom 8. Jahrhundert bis circa 500 v. Chr. anhielt. Obwohl die in dieser Zeit gefertigten Skulpturen mehr Realismus vermittelten als die, die ihnen vorausgingen, sind ihre Posen steif und ihr Ausdruck unflexibel.
Dies änderte sich jedoch 500 v. Chr., als die klassische Epoche in der griechischen Kunst aufkam. Mit viel Liebe zum Detail und einer idealisierten Wahrnehmung der menschlichen Anatomie strebten die klassischen Bildhauer nach Perfektion in ihrer Arbeit. Folglich verlagerten sie ihren Fokus von den wenigen, starren Kernfiguren auf eine vielfältige und göttliche Besetzung von Charakteren aus der Mythologie.
Dieser Ansatz wurde ab dem Jahr 323 v. Chr. sogar noch einen Schritt weitergeführt. Zu dieser Zeit adaptierten die Bildhauer die klassischen Techniken, um realistische Figuren darzustellen. Dieser Trend hielt beinahe 200 Jahre an und wird heute als hellenistische Epoche bezeichnet
Typische Merkmale einer Hellenismus Skulptur
Um diese lebensechte Ästhetik zu erreichen, haben hellenistische Bildhauer drei Merkmale geschickt in ihre Arbeit integriert:
Ausdrucksstarke Bewegung
Um die Skulpturen so menschenähnlich wie möglich aussehen zu lassen, verwendeten die Bildhauer dynamische Silhouetten und gewundene Formen, um Bewegung zu suggerieren.
Diese Betonung der expressiven Bewegung zeigt sich besonders deutlich in der Laokoon-Gruppe, einem der berühmtesten Meisterwerke dieser Zeit.
Inspiriert von einem griechischen Epos, zeigt die Statue drei Figuren: Laokoon, einen Priester aus Troja, und seine beiden Söhne, Antiphantes und Thymbraeu. Sie versuchen verzweifelt sich aus dem Würgegriff mehrerer Schlangen zu befreien.
Während sie sich dramatisch drehen und wenden, scheinen sie sich noch mehr zu verfangen und enden in der turbulenten, spannungsgeladenen Szene, die das hellenistische Interesse an Bewegung perfekt veranschaulicht.
Realistische Anatomie
Diese Auseinandersetzung mit der Bewegung prägte auch den hellenistischen Fokus auf die Anatomie.
Hellenistische Künstler, die mit der Tradition universeller, emotionsloser und oft starrer Posen des Archaischen brachen und auf klassischen Modellen aufbauten, entwarfen Skulpturen, die von realen menschlichen Haltungen inspiriert waren.
Anstatt in unrealistisch aufrechten Positionen zu posieren, wurden Figuren wie die Venus von Milo in einer asymmetrischen Haltung dargestellt. Diese Pose, die als Kontrapost bezeichnet wird, impliziert Bewegung durch realistische Gewichtsverteilung und einen S-förmigen Körper.
Neben den natürlichen Posen versuchten hellenistische Künstler, die Körper realer Menschen nachzubilden. Dies zeigt sich einerseits in den unidealisierten Götterskulpturen, die in dieser Zeit weit verbreitet waren, aber auch in den Statuen der einfachen Menschen.
Das erweiterte Themenspektrum, das in der früheren griechischen Kunst nicht existierte, war eine weitere Neuheit der hellenistischen Kunst. So gibt es Darstellungen von unorthodoxen wie gewöhnlichen Personen wie Kindern und älteren Menschen.
Kunstvolle Details
Ein letztes Merkmal der hellenistischen Skulptur ist die auffallende Detailtreue. Dies zeigt sich neben realistischen anatomischen Merkmalen auch in der Gestaltung des Faltenwurfs, wie in der zu sehen (unten). Dieses skulpturale Element hat sich in der Zeit der Hellenismus Skulptur besonders bewährt.
Die Bildhauer haben sich aus drei Hauptgründen dafür entschieden, ihre Figuren mit angedeutetem Stoff zu versehen:
Vermächtnis der hellenistischen Skulptur
Im Laufe mehrerer Jahrhunderte ist die hellenistische Skulptur eine der einflussreichsten Epochen der Bildhauerei geblieben.
Über Kunstbewegungen, Genres und sogar Jahrhunderte hinweg haben Stücke wie dieses das dauerhafte Vermächtnis der Hellenismus Skulptur bewiesen.