Kunst

Kunst verkaufen – Der komplette A-Z Ratgeber 2024

Kunst verkaufen HeroFoto: Sercan Erturk / Shutterstock.com

Es gibt viele Möglichkeiten, Kunst online zu verkaufen, aber wo du deine Werke platzierst, hängt letztendlich von mehreren Faktoren ab. Von der Art der Kunst bis hin zum idealen Käufer sind verschiedene Online-Maßnahmen für bestimmte Bedürfnisse am besten geeignet.

Werfen wir zunächst einen kurzen Blick darauf, welche Maßnahmen sich am besten für verschiedene Arten von Künstlern und ihre kreativen Arbeiten eignen.

Kunst verkaufen - Maßnahmenkatalog

Kunstform

Verkauf via (Auswahl)

Geeignet für (Auswahl)

Originale

  • Eigene Website
  • Galerien
  • Social Media
  • Direktverkauf
  • Maler und Zeichner
  • Bildhauer
  • Fotografen
  • Weitere Künstler

Drucke / Serien

  • Eigene Website
  • Galerien
  • Social Media
  • Direktverkauf
  • Maler und Zeichner
  • Bildhauer
  • Fotografen
  • Weitere Künstler

Auftragsarbeiten

  • Eigene Website
  • Verkaufsplattformen
  • Social Media
  • Direktverkauf
  • Auftragsmaler
  • Illustratoren & Designer
  • Handmade-Bastler
  • Fotografen

Vervielfältigungen / Lizenzierung

  • Fotografen
  • Illustratoren & Designer
  • Maler und Zeichner
  • Karikaturisten
  • Digitale Künstler

Beliebte Absatzkanäle

Jetzt da du eine Vorstellung hast, welche Art von Kunst auf welche Art und Weise verkauft werden kann, geht es daran, die richtigen Absatzkanäle zu ermitteln, die dir die bestmöglichen Verkaufschancen bieten.

Die nachfolgenden Vertriebswege beschränken sich allesamt auf Online-Angebote, die möglicherweise zu deinem Vorhaben passen. Abgesehen von einer Webseite und Social Media Kanälen solltest du deine Zeit auf die Plattformen beschränken, die dir die höchsten Erfolgsaussichten bieten.

Selbstverständlich solltest du Offline-Verkäufe nicht vernachlässigen. Der Großteil der Kunst wird nach wie vor offline verkauft. Gerade was höherpreisige Angebote angeht, ist der direkte Kundenkontakt über eine Galerie, ein Ausstellungen oder einen Markt sehr wichtig.

Die eigene Künstler Website

Deine Website ist dein digitaler Dreh- und Angelpunkt, um dich online auffindbar zu machen. Auf der Website sollten Besucher alle wichtigen Infos zu deiner Kunst, zu dir als Person und deiner Einstellung zur Kunst finden. Von dort aus kannst du zu deinen Social Media Auftritten verweisen, Besucher über bevorstehende Ausstellungen auf dem Laufenden halten und deine neusten Arbeiten zur Schau stellen.

Noch besser ist es, wenn die Website nicht nur ein digitales Aushängeschild ist, sondern Funktionen wie ein Shop-System integriert hat. So können Interessenten eigenständig Prints bestellen oder eine Anfrage für eine Auftragsarbeit senden.

Shopify

Wenn du kein Shopsystem auf deine Website einbauen willst, kannst du auch gleich einen Shopify-Store aufsetzen. Shopify bietet mit hoher Benutzerfreundlichkeit und Flexibilität alles, was du brauchst, um Online deine Kunst zu verkaufen. Shopify ist im Durchschnitt etwas teurer als eine einfache Website mit einem kostenlosen Shopsystem, dafür aber sehr ansehnlich und schnell aufzusetzen.

Während Shopify nicht unbedingt für Originale Kunstwerke genutzt werden muss, kann sich ein quasi automatisiert laufender Verkauf von Drucken oder Merchandise als äußerst profitabel erweisen.

Amazon

Amazon? Ja, richtig. Vor einigen Jahren trat der Online-Riese in den Kampf um die Kunst ein. Vor allem digitale Künstler, Karikaturisten und Designer können ihre Drucke oder ihr Merchandise über Amazon verkaufen, indem sie das Listing dort geschickt aufsetzen und Besucher anlocken.

In der richtigen Kategorie kannst du deine Kunst verkaufen und damit Geld verdienen.

Etsy

Seit der Gründung im Jahr 2005 ist Etsy der Online-Marktplatz Nummer 1 für handgefertigte Produkte und Vintage-Artikel. Ein angehende Modedesignerin, die Kleidung unkompliziert online verkaufen möchte? Ein Handwerker, der handgefertigte Möbel oder Schmuck herstellt? Auf Etsy bist du genau richtig, wenn du eine solche Kunst verkaufen willst. Etsy erhebt eine nominale Anzeige- und Transaktionsgebühr, macht es aber zum Kinderspiel, einen eigenen Online-Shop auf der Plattform zu eröffnen.

Darüber hinaus findest du auf Etsy zahlreiche Tipps zum Marketing, Branding und dem Verkaufen deiner Produkte. Etsy ist ein Online-Gigant, auf dem du ein globales Publikum erreichst und von den Strukturen der Plattform profitieren kannst.

Artfinder

Artfinder hat seinen Sitz in London und Miami und verfügt über eine Mischung aus britischen, amerikanischen und internationalen Künstlern. Um teilnehmen zu können, gibt es ein Auswahlverfahren. Künstler werden gebeten, ihre besten Arbeiten und ein kurzes Statement zur Überprüfung einzureichen.

Einmal akzeptiert, kannst du deine Kunst über die gut besuchte Plattform verkaufen. Artfinder erhält eine Provision von 30% auf den Verkauf. Artfinder erlaubt nur Originalkunst und konzentriert sich auf Malerei, Fotografie, digitale Kunst, Collage, Skulptur, Zeichnung und Druckgrafik.

eBay

Auch der alte Hase eBay kann eine gute Anlaufstelle für dich sein, um Kunst zu verkaufen. Einige Gemälde und Skulpturen werden dort versteigert, wobei die Nachfrage ganz stark schwankt, abhängig von der Art deiner Kunst.

Society6

Willst du Kunstreproduktionen verkaufen oder deine Kreativität auf eine Vielzahl von Produkten drucken lassen? Society6 macht es dir extrem einfach, Kunstwerke und Fotos hochzuladen und sie vom Kunstdruck bis zur iPhone-Hülle Interessenten zum Kauf zur Verfügung zu stellen. Als Künstler behältst du alle Rechte an deinem Kunstwerk und Society6 kümmert sich um die gesamte Auftragsabwicklung, so dass du dir keine Sorgen um Verpackung oder Versand machen musst.

Sie erlauben es dir sogar, deine eigene Lizenzvereinbarung für Kunstdrucke und Gemälde zu treffen, mit festen Gebühren für die anderen Artikel, die sie anbieten.

Artnet

Artnet hat Partnerschaften mit großen Auktionshäusern und Galerien genutzt, kombiniert mit Nachrichten und Veranstaltungsangeboten, um ein Anlaufpunkt für Sammler zeitgenössischer Kunst zu werden. Künstler, die von Partnergalerien vertreten werden, können sich darum bemühen, dass Galerien ihre Arbeiten auf Artnet platzieren.

Deine Arbeiten werden über das Verzeichnis der Galerie oder das Künstlerverzeichnis, das Nachrichten, Veranstaltungen, Auktionsergebnisse und verfügbare Kunstwerke anzeigt, für Interessenten zugänglich gemacht.

Artsy

Artsys Mission ist es, die gesamte Kunst der Welt für jeden mit einer Internetverbindung zugänglich zu machen. Wie Artnet auch ist Artsy nicht für einzelne Künstler zugänglich, aber es lohnt sich zu prüfen, ob deine Galerie nicht mit Artsy zusammen arbeiten will.

6 Tipps zum Verkauf deiner Kunst

Bevor du dich Hals über Kopf in den geschäftlichen Aspekt deiner Kunst stürzt, solltest du einige Fragen ehrlich beantworten und dir die Konsequenzen des Verkaufs deiner Kunst bewusst sein.

Hier sind 6 Tipps, wie du den Sprung schaffst, ohne in einen der vielen Fallstricke zu geraten.

1. Lassen sich deine künstlerischen Leistungen verkaufen?

Eine wichtige Überlegung, die du gnadenlos ehrlich beantworten musst. Nicht für jede Kunst gibt es einen Markt und nicht für jede Leistung gibt es einen Abnehmer. 

2. Kunst verkaufen - Preisfindung

Dabei handelt es sich um eine der häufigsten Fragen, die sich Künstler stellen, die noch nie ein Werk verkauft haben. Welche Preise sind fair für dich und den Käufer, welche Preise sind realistisch und an welchen Kriterien kannst du diese Überlegungen festmachen?

Sollte deine Kunst so ansprechend sein, dass sie eine Nachfrage erzeugt, hast du den wichtigsten Schritt bereits geschafft. Jetzt geht es darum, den Wert möglichst nachvollziehbar zu bestimmen, um beide Seiten glücklich zu machen. Sich einen Preis auszudenken, der einer x-beliebigen Zahl entspricht, führt man meistens zu inkosistenten, undurchsichtigen Preisstrukturen für deine Kunst.

Bei der Bepreisung deiner Kunst hast du ganz grundsätzlich zwei Optionen:

  1. Die Orientierung an anderen Kunstwerken, die in Stil, Größe und Reputation des Künstlers deiner Kunst entsprechen. Dazu bedarf es einer gesunden Selbsteinschätzung und keines grundlos aufgeplusterten Egos.
  2. Die Kalkulation des Verkaufspreises über die Kalkulation der Aufwendungen. Material, Zeit. mögliche Verkaufskommissionen und eine Gewinnmarge sollten auf realistische Art und Weise berechnet werden. Auf diese Weise kommst du zu einem Richtwert, der sich nach objektiven Standards begründen lässt - die einfachere Version für Erstverkäufe.

3. Bezahlungen schriftlich festhalten

Sichere dir deine Bezahlung ab. Erhältst du eine Auftragsarbeit, solltest du den Auftrag im Vorhinein hieb- und stichfest machen. Nichts ist frustrierender, als einen attraktiven Auftrag anzunehmen, ihm viel Zeit zu widmen und anschließend seinem Geld hinterherzurennen.

Du solltest spezifisch sein und ein klares Verständnis dafür haben, was dein Kunde erwartet und was du kreieren willst. Indem du alles im Voraus schriftlich festhältst, gibt es später keine Überraschungen. Willst du Probleme vermeiden, solltest du auf mündliche Vereinbarungen verzichten und stattdessen mit deinem Kunden schwarz auf weiß die Eckpunkte festhalten.

4. Anzahlungen für Auftragsarbeiten

Auftragsarbeiten sollten ebenfalls mit einer Anzahlung abgesichert werden. Geschmäcker sind nunmal verschieden und Kunst ist so individuell, dass manche Kunden mit manchen Werken nicht zufrieden sein werden, weil es ihren Geschmack nicht trifft.

Was macht man in einem solchen Fall, wenn deine Arbeit und der Geschmack des Kunden so weit auseinanderliegen, dass er deine Arbeit nicht annehmen will? Du vereinbarst im Vorhinein eine Anzahlung, bevor du mit der Arbeit beginnst. Auch eine Abmachung, nach der Anzahlung einen Zwischenstand des Kunstwerks dem Kunden anzubieten, bevor es finalisiert wird, ist durchaus üblich, um Enttäuschungen auf beiden Seiten zu vermeiden.

5. Sprich mit einem Rechtsanwalt

Wenn du häufig Kunst verkaufen willst, solltest du über eine Rechtsberatung bei einem Anwalt nachdenken. Welche Vereinbarungen zwischen Kunden und dir sind rechtens, welche wären vor dem Gesetz hinfällig? Wenn du mit einem spezialisierten Rechtsanwalt die verschiedenen Szenarien durchspielst und er dir mögliche Fallstricke aufzeigt, die du unbedingt beachten musst, solltest du keine Probleme mehr mit dem eigentlichen Verkauf haben.

Dann ist es nur noch Sache deiner Kunst und deiner Vermarktungsstrategie dafür zu sorgen, dass sich deine Kunst überhaupt verkauft.

6. Vergiss deine Leidenschaft nicht

Auch wenn dir der Verkauf deiner Leistungen den finanziellen Nährboden für deine kreative Leidenschaft bildet, ist der betriebswirtschaftliche Aspekt nicht unbedingt interessant für dich. Bei so viel Geschäftlichem solltest du dich regelmäßig darauf besinnen, was dir am wichtigsten ist. Wahrscheinlich ist das der künstlerische Schaffensprozess und nicht das Verkaufen deiner Kunst.

Stelle sicher, dass du auch weiterhin deine kreative Ader kräftig pulsieren lässt und du nicht die Inspiration verlierst.  Du musst ein Gleichgewicht zwischen Arbeit und Spaß halten, sonst wirst du schnell ausbrennen.

Lenny
Der AutorLenny
Als Gründer von Daskreativeuniversum teile ich mein Fachwissen im Bereich der Kunstgeschichte und meine Erfahrungen in der zeitgenössischen Kunst mit dir.

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