Malerei

Öl-und Acrylfirnis: Ein Bild firnissen

Anleitung, um ein Gemälde zu verewigen

Ein Firnis ist eine klare, durchsichtige Substanz, die zum Versiegeln von Kunstwerken aufgetragen wird, um das Bild vor altersbedingten Abnutzungen und äußeren Einflüssen zu bewahren. Ein Firnis besteht aus in Lösemittel gelöstem Bindemittel und ist mediumspezifisch anzuwenden. Das bedeutet, der Firnis für ein Acrylgemälde unterscheidet sich von dem für Ölmalerein geeigneten Firnis, da deren Zusammensetzung unterschiedlich ist. Firnisse für Acrylgemälde werden in Wasser gelöst, Firnisse für Ölgemälde in einem Öl.

Abgesehen von der Schutzfunktion des Firnis verändert er die Farbwirkung des Bildes. Ein glänzender Firnis wird eingesetzt, um die Strahlkraft der Farbe zu intensivieren. Ein matter Firnis wird genutzt, um eine etwas dumpfere Schicht auf das Bild zu legen, die das Licht nicht so stark reflektiert. Verschiedene Matt- und Glanzfirnisse derselben Marke können normalerweise miteinander gemischt werden, um ein bedarfsgerechtes Verhältnis zwischen Mattierung und Glanz zu erhalten.

Ein Bild firnissen: Das Material

Bevor du ein Bild mit dem Firnis überziehen kannst, muss es getrocknet sein. Auch die inneren Farbschichten müssen bereits ausgehärtet sein, damit das Werk im Laufe der Zeit keinen Schaden nimmt. Überziehst du die Farbe zu früh mit dem Firnis, gelangt die Farbe nicht mehr in direkten Kontakt mit Sauerstoff, sodass es nach Monaten oder Jahren zu Schäden an der Arbeit kommen kann.

Die Trocknungszeit von Acrylfarbe beträgt bei dickem Farbauftrag einige Stunden bis Tage, bei Ölfarben im pastösen Auftrag mehrere Wochen oder Monate.

Als nächstes musst du sicherstellen, dass das Gemälde frei von Staub und Dreck ist, damit du diese winzigen Partikel durch die Firnisschicht nicht permanent an die Oberfläche haftest.

Nun geht es darum, dich für einen Firnis zu entscheiden:

  • Ein seidenmatter Firnis ist für viele Werke die beste Wahl, wobei auch komplett matte oder glänzende Anstriche ihre Effekte am geeigneten Bild entfalten können.
  • Ein Sprühfirnis ist einfacher und schneller im Auftrag, aber wesentlich unergiebiger und in puncto Preis/Leistungs-Verhältnis unterlegen.

Wenn du ein Gemälde professionell mit Firnis überziehen willst, solltest du einen flüssigen Firnis wählen, der mit dem Pinsel aufgestrichen wird.

Anleitung, wie du das Kunstwerk mit Firnis überziehst

Dein gereinigtes Werk wird nun auf einen ebenen Untergrund gelegt. Auch soltest du sicherstellen, dass das Bild an dem Ort für einige Stunden in Ruhe trocknen kann, ohne zu stören. Falls du dein Gemälde mit Firnis überziehst, läuft der Anstrich hinab, wenn auch langsam, und fängt an auf den Boden zu tropfen. Außerdem sammelt sich in diesem Fall am unteren Ende des Gemäldes der Anstrich, sodass die Wirkung ungleichmäßig ausfällt.

Ein ausreichend großer Pappkarton oder ausgebreitetes Zeitungspapier als Untergrund sorgen dafür, dass überschüssiger Firnis, der an den Seiten runtertropft, nicht auf den Boden gelangt. Ein kleines Podest aus einer Kiste oder einem Behälter sorgt dafür, dass das Gemälde nicht mit der Unterlage verklebt.

Tauche nun den Pinsel in den Firnisbehälter ein. Um nicht zu viel des Anstrichs auf einmal aufzunehmen, solltest du die Haare des Pinsels nicht tiefer als 1/3 ihrer Länge in den Firnis tunken. Mit dem Anstrich beladen, führst du den Pinsel nun angewinkelt über die Bildoberfläche. Achte darauf, den Pinsel stets in dieselbe Richtung zu führen und nicht kreuz und quer zu malen. Ein Pinsel mit weichen Haaren hilft dabei, den Verlauf des Anstrichs später zu verbergen.

Nachdem du dein Werk eingepinselt hast, solltest du es dir im Licht noch einmal genauer ansehen. Neige dazu deinen Kopf zur Bildoberfläche so weit, bis sich dir zeigt, ob alle Stellen mit Firnis behandelt wurden oder ob du noch einmal nacharbeiten musst. Eine Lampe, mit denen du unebene Stellen deines Bildes beleuchtest, kann dabei helfen.

Falls du während deiner Inspektion Verunreinigungen durch Staub oder Farbbröckchen feststellt, kannst du diese mit einem Zahnstocher aus der Firnisschicht ziehen, solange der Anstrich noch feucht ist.

Lasse den Firnis nun 3 bis 6 Stunden trocknen, und sieh dir das Ergebnis nach der Trocknungszeit erneut an. Gegebenenfalls lohnt es sich, eine zweite Schicht Firnis aufzutragen, um den Effekt zu verstärken oder Stellen, auf denen der Firnis nicht so gut haftete, nachzubearbeiten.

Sobald du fertig bist, reinigst du den Pinsel, damit der Firnis die Haare nicht verklebt.

Lenny
Der AutorLenny
Als Gründer von Daskreativeuniversum teile ich mein Fachwissen im Bereich der Kunstgeschichte und meine Erfahrungen in der zeitgenössischen Kunst mit dir.