Malerei

Aquarellpapier kaufen – Ratgeber zu den wichtigsten Kauffaktoren

Aquarellpapier kaufen Ratgeber

Wenn du gerade erst mit der Aquarellmalerei anfängst, bist du vielleicht bereits über die vielen Formen des Aquarellpapiers gestolpert. Herstellungsart, Qualität, Gewicht und Größe sind wichtige Faktoren, die über deine Malergebnisse entscheiden werden.

Mehr als in anderen Malmedien hat das Aquarellpapier einen immensen Einfluss auf die Wirkung der Farbe. Sehen wir uns die wichtigsten Faktoren im Detail an.

Aquarellpapier kaufen - Der Ratgeber

Herstellungsarten von Aquarellpapier

Heißpresspapier

Heißpresspapier besitzt eine glatte Oberfläche, da es mit einem heißen Metall zusammengepresst wird. Da das Papier keine raue Textur besitzt, ist es die beste Option, um detaillierte Motive zu malen.

Es saugt allerdings nur wenig Wasser auf, sodass es schwieriger ist, die für Aquarell typischen Farbübergänge und Waschungen zu erzeugen.

Kaltpresspapier

Kaltpresspapier ist die perfekte Mischung aus einer texturierten Oberfläche und einer hohen Saugfähigkeit. Nach dem Trocknen wird die Farbe lebendig aussehen, da das Wasser tief in die Fasern des Papiers einsickern kann.

Dafür büßt man im Vergleich zum Heißpresspapier ein wenig an Detaillierung ein.

Raues Papier

Raues Papier besitzt - wie der Name bereits verrät - die raueste Oberfläche aller Aquarellpapiere. Da es gar nicht oder nur schwach gepresst wird, ist die Oberfläche sehr texturiert. Es ist sehr saugfähig und erlaubt den Pigmente, sich in die Texte des Zellstoffes abzusetzen.

Raues Papier ist für bestimmte Motive hervorragend geeignet, wenn du mit der Oberflächenstruktur des Papiers arbeiten kannst. Es ist nicht gut geeignet, um Details zu malen, weshalb viele Aquarellkünstler gänzlich auf diese Art von Papier verzichten.

Unterschiedliche Qualitäten der Papiere

Aquarellpapier kaufen Qualität

Foto: VicW / Shutterstock

Die Unterscheidung der Qualitäten ist im deutschsprachigen Kunstbedarf beinahe unmöglich. Hierzulande wird jedes Papier als besonders hochwertig angepriesen. Fairer ist dahingegen die Unterteilung der Qualitäten im englischen Sprachgebrauch und vor allem in den USA.

Dort werden die Papier ganz grundsätzlich einer von zwei Kategorien zugeordnet: Studienqualität oder Künstlerqualität. 

Hin und wieder findet man allerdings auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz diese Bezeichnungen. Sehen wir uns die wichtigsten Qualitätsunterschiede an.

Studienqualität

Im englischen Sprachgebrauch versteht man unter Studienqualität meist Papier, das vorwiegend aus Zellstoff hergestellt wird. Dieses Material absorbiert die Farbe nicht so wie Baumwolle, sodass die Farbintensität nach dem Trocknen geringer ist.

Auch sind diese Papiere meist nicht pH-neutral, weshalb sie sich nur sehr aufwändig langfristig archivieren lassen. Meist vergilben sie mit der Zeit. 

Da sie günstiger in Herstellung und letztlich auch für dich im Einkauf sind, sind diese Papiere vor allem für Studien zu gebrauchen.

Künstlerqualität

Aquarellpapier in Künstlerqualität weist gewöhnlicherweise einen hohen Anteil an Hadern und Baumwolle auf. Der Baumwollanteil im Papier hilft dabei, die Farbe ideal zu absorbieren und die für die Aquarellmalerei typischen Farbverläufe zu erzielen.

Künstlerpapier kann auf verschiedene Art und Weise hergestellt werden, sodass verschiedene Oberflächenstrukturen im Spektrum von rau bis glatt erzielt werden können. Es ist deutlich teurer als Papier auf Zellstoffbasis.

Von Hand hergestelltes Hadernpapier gilt als höchste Form der Papierqualität, ist aber heutzutage überaus selten und sehr kostbar.

Gewicht

Aquarellpapier kann im Gewicht in drei Klassen eingeteilt werden. Das Gewicht gibt an, wie dick das Papier ist.

  • Leicht - 190 g/m²
  • Mittel - 300 g/m²
  • Schwer - 600 g/m²

Die meisten erfahrenen Maler raten dazu, mindestens ein mittleres Gewicht zu wählen. Das liegt vor allem daran, dass leichtes Aquarellpapier vor dem Malen stets vorbereitet werden muss. Genauer gesagt muss das Papier an einem Untergrund fixiert werden, damit es sich durch das Wasser nicht wellt.

Mittleres Papier ist für die meisten Künstler ausreichend. Du kannst es gewöhnlicherweise in einem Block verwenden, ohne dass es ich beim Trocknen wellt.

Nur Künstler, die sehr viel Wasser beim Malen verwenden, sind auf schweres Papier angewiesen. Trotzdem wählen einige Künstler dieses Papier, da es dick und schön fest ist und insgesamt einen wertigen Eindruck macht.

Größe

Der Faktor Größe hängt wesentlich mehr von deiner individuellen Vorliebe und dem Motiv ab, das du malen willst. Es lohnt sich, mehrere Papierformate in deinem Sortiment zu haben, um die passende Größe für dein Projekt wählen zu können.

Am häufigsten eingesetzt werden sicherlich A5- und A4-Forrmate.


Lenny
Der AutorLenny
Als Gründer von Daskreativeuniversum teile ich mein Fachwissen im Bereich der Kunstgeschichte und meine Erfahrungen in der zeitgenössischen Kunst mit dir.