Skulptur

Damien Hirst Hai – Alle Infos zum bekanntesten Werk Hirsts

Damien Hirst HaiFoto: Dou_ble_you / flickr / CC BY-ND 2.0

Der Hai von Damen Hirst gilt als das ikonischste Werk der britischen Kunst in den 90er Jahren und ist weltweit zu einem der bekanntesten Objekte des Künstlers geworden.

Das Wichtigste zu dem Projekt in Kürze

Finanziert wurde das Projekt von Charles Saatchi, der 1991 angeboten hatte, für jedes Werk zu zahlen, das der Künstler schaffen wolle. Der Hai selbst kostete rund 6.000 britische Pfund, die Gesamtkosten der Arbeit beliefen sich auf rund 50.000 £, um den Hai in dem gläsernen Stahlgerüst zu konservieren.

Der offizielle Titel des Kunstwerks lautet: The Physical Impossibility of Death in the Mind of Someone Livingwas sich auf Deutsch in Die physische Unmöglichkeit des Todes in der Vorstellung eines Lebenden übersetzen lässt.

Im Jahr 2004 wurde das Kunstwerk an Steven A. Cohen für einen nicht enthüllten Betrag verkauft. Mehrere Insider-Quellen sprechen von einem Preis zwischen 8 und 12 Millionen US-Dollar.

Die technischen Angaben zu dem Kunstwerk lauten : "Tigerhai, Glas, Stahl, fünfprozentige Formaldehydlösung, 213 x 518 x 213 cm."

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Schwierigkeiten bei der Konservierung

Da der Hai zunächst schlecht konserviert wurde, begann sich sein Zustand zu verschlechtern und die Formaldehydlösung wurde trüb.

Hirst führt einen Teil des Zerfalls seines Kunstwerks darauf zurück, dass die Saatchi Gallery dem Werk Bleichmittel zugefügt hatte. 1993 hat die Galerie den Hai schließlich ausgenommen und dessen Haut über eine Glasfaserform gespannt, woraufhin Hirst kommentierte: "Es sah nicht so beängstigend aus. Man konnte erkennen, dass es nicht echt war. Es hatte kein Gewicht."

Als Hirst von Saatchis bevorstehendem Verkauf des Werks an Cohen erfuhr, bot er an, den Hai zu ersetzen, eine Operation, die Cohen anschließend finanzierte und die Kosten als "unbedeutend" bezeichnete (allein der Austausch des Formaldehyd kostete rund 100.000 Dollar).

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Weitere Haie von Hirst

The shark - Damien Hirst - Doha 2013

Ein weiterer Hai wurde vor Queensland gefangen und in einem zweimonatigen Transport zu Hirst versendet.

Oliver Crimmen, Wissenschaftler und Fischkurator am Londoner Natural History Museum, half bei der Erhaltung des neuen Exemplars im Jahr 2006. Dazu wurde Formaldehyd in den Körper des Hais injiziert und anschließend wurde das Tier zwei Wochen lang in einem Bad mit siebenprozentiger Formaldehydlösung eingeweicht. Die ursprüngliche Vitrine von 1991 wurde anschließend zur Darstellung des neuen Hais verwendet.

Hirsts Absicht hinter seinem Hai-Kunstwerk

capturing the art shark

Der Hai ist völlig isoliert von seiner natürlichen Umgebung; der Betrachter sieht ihn wie festgefroren und ausgestopft. Für die meisten Betrachter des Kunstwerks ist es vielleicht das erste Mal, dass sie einem Hai so nahe kommen.

Hier erleben wir den Hai und seinen furchteinflößenden Charakter mit weit aufgerissenem Maul direkt, ohne durch ein Medium wie einen Computerbildschirm oder einen Fernseher übertragen zu werden. Auf diese Weise wird der Betrachter gezwungen, den Hai in einem neuen Kontext zu betrachten und neu zu bewerten, wie man das Tier wahrnimmt.

Der Damien Hirst Hai zwingt uns, sich mit der Realität dieses quasi vertrauten Wesens auf eine neue Art und Weise auseinanderzusetzen und es in einem neuen Umfeld zu betrachten.

Lenny
Der AutorLenny
Als Gründer von Daskreativeuniversum teile ich mein Fachwissen im Bereich der Kunstgeschichte und meine Erfahrungen in der zeitgenössischen Kunst mit dir.

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