Edgar Degas war einer der Pioniere des Impressionismus, der heute vor allem mit seinen Darstellungen von Tänzerinnen assoziiert wird. "Man nennt mich den Maler der tanzenden Mädchen", sagte Degas einmal dem Pariser Kunsthändler Ambroise Vollard. Hier sind sieben von Edgar Degas' Balletttänzerinnen, für die der Künstler noch heute so bekannt ist.
Chasse de danse, um 1872
Dies ist die erste von Degas' Szenen mit Balletttänzerinnen. Die Tänzerin in der Mitte ist Joséphine Gaujelin, die später Schauspielerin an einem bekannten Pariser Theater wurde.
Gaujelin posierte in einem Tanzkostüm für eine Reihe von Zeichnungen, die in dieser Schaffensphase von Degas entstanden sind.
Das Ballett, 1872
Degas malte Das Ballett 1872 und überarbeitete es einige Jahre später, vergrößerte es und drehte das horizontale Format in ein vertikales. Er übermalte auch Teile der ursprünglichen Komposition.
Ballettsaal der Oper in der Rue Peletier, 1882
Ballettsaal der Oper in der Rue Peletier zeigt zehn Ballerinas, die in einem großen Saal geprüft werden. Der weißgekleidete Louis François Mérante, war Ausbilder am Opernhaus und gibt in der Szene Befehle, die die Tänzer befolgen sollen.
Die Oper in der Rue Le Peletier ist ein altes Opernhaus, das 1873 niederbrannte. Das damals größte Opernhaus der Welt beschäftigte 7.000 Menschen, darunter rund 200 Balletttänzerinnen und -tänzer.
Probe eines Balletts auf der Bühne, 1874
Degas wählte in dieser Szene einen seitlich von oben gerichteten Blickwinkel, wobei der Schwerpunkt auf der von den Scheinwerfern eingefassten Bühne liegt.
Mehrere Versionen des Gemäldes stehen uns heute zur Einschätzung zur Verfügung.
Die einfarbige Version (camaïeu) wirkt wie eine Untermalung für ein späteres Gemälde. Es war diese Version, die bei der ersten Impressionisten-Ausstellung 1874 präsentiert wurde und die bei den Kritikern große Beachtung fand.
Zwei mehrfarbige Versionen befinden sich heute im Met Museum in NYC und es ist nach wie vor nicht eindeutig geklärt, in welcher Beziehung die drei Werke zueinander stehen und in welcher Reihenfolge sie entstanden sind.
Bemerkenswert ist, wie viel Aufmerksamkeit Edgar Degas den einzelnen Balletttänzerinnen widmete. Viele vorbereitende Studien und Skizzen sind heute erhalten, die die Ausarbeitung der einzelnen Figuren zeigt.
Edgar Degas, L'Etoile - La Danseuse sur la Scene, 1878
Dieses Gemälde zeigt die Hauptdarstellerin der Show, die allein auf einer leeren Bühne tanzt.
Auf der linken Seite sehen wir einen Anzugträger, der sich hinter dem Vorhang versteckt. Dies ist der Förderer der jungen Tänzerin. Es war nicht einfach, hinter die Kulissen zu gelangen. Es war ein Privileg, das von reichen männlichen Förderern bezahlt wurde, die oft mit den Tänzerinnen flirteten und in der Garderobe kampierten.
Die kleine vierzehnjährige Tänzerin, 1881
Edgar Degas' Balletttänzerinnen wären ohne eine Nennung seiner bekannten Ballerinaskulptur nicht komplett.
Mit Mitte 40 begann Degas, der schon immer unter schlechtem Sehvermögen litt und schließlich erblindete, Wachsfiguren herzustellen, teils zu seinem eigenen Vergnügen, teils um etwas zu haben, das er formen und fühlen konnte. Daraufhin präsentierte er auf der sechsten Ausstellung der Impressionisten im Frühjahr 1881 die einzige Skulptur, die er jemals öffentlich präsentierte.