Malerei

Farbe mischen – 14 Tipps für saubere, strahlende Farbmischungen

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Farbe mischen für Einsteiger: Farbe und Pigment bieten so viele verschiedene Möglichkeiten und Nuancen, dass ein Künstler ein Leben lang Farbe, Farbtheorie und Farbmischung erforschen könnte.

Das Farben mischen ist etwas, das Anfänger oft überwältigt und abschreckt, weil es kompliziert sein kann, wenn man sich nicht mit dem Thema auseinandersetzt.

Mit ein paar Tipps zum Farben mischen kann man die Grundlagen jedoch auf einige essenzielle Richtlinien reduzieren. Nimm die Herausforderung an und verstehe, wie du die Farben deiner Wahl stets perfekt ermischen kannst, ohne dass sie an Qualität einbüßen.

Sollte beim Mischen doch einmal etwas schiefgehen - und das gehört zum Lernprozess dazu - kannst du mit ein wenig weißer Farbe deine Farbmischung gewöhnlicherweise retten.

Hier sind die wichtigsten Tipps, um das Farben mischen zu lernen, die Farbtheorie zu verstehen und schließlich deine Malkünste auf ein neues Level zu katapultieren.

1. Die drei Grundfarben

Farbe mischen Farbkreis

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Du kannst alle Farben, die du brauchst, aus den 3 Primärfarben mischen. Die drei Grundfarben sind rot, gelb und blau.

Diese Farben können nicht durch Kombination anderer Farben miteinander hergestellt werden, weshalb sie ihren Namen "Primärfarben" tragen.

Durch die Kombination dieser drei Farben kannst du dir allerdings eine riesige Bandbreite weiterer Farben selbst ermischen. Dabei kommt es lediglich auf den Ausgangsfarbton, die Mischungsverhältnisse sowie eine Zugabe von weißer Farbe an, um die Helligkeit der Farbe zu steuern.

Übung: Probiere, deine Malpalette für ein paar Wochen auf ein beliebiges Rot, Gelb und Blau sowie Weiß zu beschränken. Du wirst viel darüber lernen, wie Farben miteinander interagieren.

Du könntest zunächst nur die warmen Farbtöne der einzelnen Primärfarben zum Mischen verwenden. Dann wiederhole dasselbe mit den kühlen Farbtönen der Primärfarben.

Beachte dabei die Unterschiede. Versuche, eine begrenzte Farbauswahl von drei Grundfarben zu identifizieren, die dir besonders gut gefällt. Eine häufige Kombination ist Alizarin Purpurrot, Ultramarinblau und Kadmiumgelb - drei echte Klassiker innerhalb ihrer Gattung.

2. Was passiert, wenn du Primärfarben mischst?

Wenn du zwei Grundfarben kombinierst, mischst du etwas, das als Sekundärfarbe bezeichnet wird. 

Wenn man zum Beispiel Rot und Blau mischt, erhält man Violett; Gelb und Rot ergeben Orange; Blau und Gelb ergeben zusammen Grün; Rot und Blau ergeben Violett.

Der genaue Farbton der von dir erzeugten Sekundärfarbe hängt sowohl davon ab, welches Rot, Blau oder Gelb du verwendest (hell oder dunkel), als auch von den Mischungsverhältnissen dieser Farben.

Wenn du drei neutrale Grundfarben im gleichen Verhältnis mischst, erhältst du braun.

3. Welche Primärfarben solltest du mischen?

Es hängt davon ab, welche Sekundärfarbe du benötigst und welche Tönung oder welchen Farbton dieser Farbe du erzeugen möchtest. Das Mischen eines tiefen Kadmiumgelbes mit rotem Ocker ergibt ein etwas anderes Orange als das eines Titangelbes.

Grundsätzlich erzeugt jedes unterschiedliche Paar von Primärfarben eine andere Sekundärfarbe.

4. Wie erhalte ich Tertiärfarben?

Das Mischen einer Primär- und einer Sekundärfarbe (wie Rot + Grün) oder zweier Sekundärfarben (wie Orange + Grün) ergibt eine sogenannte Tertiärfarbe. Vor allem letzteres führt zu schlammigeren Farbtönen - Braun, Grau und Schwarz.

5. Das richtige Mischungsverhältnis treffen

Das genaue Verhältnis von (z.B.) Rot zu Gelb bestimmt die Tönung des Oranges, das du durch das Mischen erhalten wirst.

Wenn du zum Beispiel mehr Rot als Gelb mischst, bekommst du ein rötliches Orange; wenn du mehr Gelb als Rot hinzufügst, bekommst du ein gelbliches Orange.

Experimentiere mit den Farben, die du hast und probiere verschiedene Kombinationen und Mischungsverhältnisse aus. Denke nur daran, eine Aufzeichnung deiner Experimente zu führen. Ein Mischungsraster ist dafür ideal geeignet.

6. Bei der Farbe dreht sich alles um Beziehungen

 

Farbbeziehung
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Es gibt keine bestimmte Farbe für dein Gemälde; es gibt nur eine Farbe, die deiner Meinung nach im richtigen Verhältnis zu den anderen Farben um sie herum existiert. Man nennt das auch die Farbbeziehungen zwischen einzelnen Farbfeldern.

Jede Farbe beeinflusst die angrenzenden Farben und wird wiederum von der angrenzenden Farbe beeinflusst. Deshalb ist es möglich, ein gegenständliches Gemälde mit einem begrenzten Farbspektrum zu erschaffen, das eine schöne Farbharmonie aufweist, auch wenn die Farbe auf dem Gemälde möglicherweise nicht die Farbe ist, die in der Realität zu sehen ist.

7. Dunkle Farben mit hellerer Ausgangsfarbe mischen

Es braucht nur ein wenig von einer dunklen Farbe, um eine helle Farbe zu ändern, aber es braucht wesentlich mehr von einer hellen Farbe, um eine dunkle aufzuhellen. So solltest du beispielsweise zu einer weißen Ausgangsfarbe stets blau hinzufügen, um deine gewünschte Farbe in der richtigen Menge zu erhalten. Würdest du weiß zum Aufhellen einer blauen Ausgangsfarbe verwenden, klappt das selbstverständlich auch, aber es ist wesentlich schwieriger, die benötigte Menge abzuschätzen.

8. Opake Farben mit transparenteren Farben mischen

Das gleiche Prinzip gilt für das Mischen einer deckenden und einer transparenten Farbe.

Füge ein wenig von der deckenden Farbe zu der transparenten hinzu, und nicht umgekehrt. Die deckende (opake) Farbe hat beim Mischen einen wesentlich größeren Einfluss auf das Ergebnis als die transparente Farbe.

9. Orientiere dich an einzelnen Pigmenten

Für die hellsten, intensivsten Ergebnisse solltest du überprüfen, ob die beiden Farben, die du mischst, jeweils nur auf einem Pigment basieren, so dass du nur zwei Pigmente mischst.

Je hochwertiger die Farben, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass du eine exakte Pigmentbeschreibung auf dem Etikett der Farbtube findest. Farbe mischen, die jeweils nur ein Pigment als Farbstoff verwenden, wird dich mit einem kräftigeren, strahlenden Ergebnis belohnen.

10. Das Mischen der perfekten Braun- und Grautöne

Braune Farbe mischen
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Mische Braun- und Grautöne, die mit einem Gemälde harmonieren, indem du sie aus Komplementärfarben (rot/grün; gelb/violett; blau/orange) der Farben ermischst, die du im Gemälde verwendet hast.

Auf diese Weise erhältst du die besten Farbabstufungen und nicht irgendeine zufällige Farbe, die nicht mit dem Rest des Bildes harmoniert.

11. Farbe mischen: Mehr ist eben nicht immer besser

Anstatt zwei Farben komplett auf der Palette zu mischen, erzielst du ein besseres Ergebnis, wenn du die Mischung auf Papier oder Leinwand antestest. Nur so kannst du die Farbwirkung bestmöglich beurteilen und rechtzeitig stoppen, wenn du den richtigen Ton getroffen hast. Übermischst du deine Farben, verliert die Farbe an Wirkung.

12. Welche ist die beste Farbauswahl für saubere Mischungen?

Ein gutes Farbspektrum zur Erzeugung sauberer Farben kann die folgenden Farben enthalten:

  • Cadmiumrot
  • Permanentrose
  • Phtaloblau
  • Französisch Ultramarin
  • Viridianisch
  • Phtalogrün
  • Zitronengelb
  • Cadmiumgelb

13. Der schnellste Weg, um Braun zu kreieren?

Sieh dir den Farbkreis an und mische eine Grundfarbe mit ihrer Komplementärfarbe. Füge zum Beispiel Rot zu Grün, Gelb zu Lila oder Blau zu Orange hinzu. Jede dieser Kombinationen ergibt ein anderes Braun.

14. Wie kann man verhindern, dass Tertiärfarben schlammig werden?

Grundsätzlich gilt: Je mehr Farben du mischst, desto größer ist die Gefahr, dass ein schlammiges Resultat entsteht. Wenn also dein Braun oder Grau schlammig wird, solltest du stoppen und darüber nachdenken, ob du nicht von vorne anfängst. Je mehr Farben du hinzu mischst, desto schlammiger wird deine Farbmischung.

Lenny
Der AutorLenny
Als Gründer von Daskreativeuniversum teile ich mein Fachwissen im Bereich der Kunstgeschichte und meine Erfahrungen in der zeitgenössischen Kunst mit dir.

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