Gemälde

Große Gemälde: 15 der wichtigsten Werke im Großformat

Die beeindruckendsten Beispiele der XXL-Malerei vom 15. bis zum 20. Jahrhundert

Große Gemälde

Beeindruckende Kunst gibt es in allen Formen und Größen. Von hoch aufragenden Skulpturen bis hin zu winzigen Skizzen haben Künstler in der Geschichte immer wieder mit der Größe ihrer Werke experimentiert.

Diese Experimentierfreude ist zwar in allen Medien und Gattungen zu finden, spielt aber in der Malerei eine besonders große Rolle.

In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf 15 besonders große Gemälde, die die Kunstgeschichte maßgeblich beeinflusst haben: von Uccellos frühen Schlachtengemälden bis zu Pollocks avantgardistischem Action Painting.

Paolo Uccello, Die Schlacht von Romano, zwischen 1435 und 1460

Große Gemälde

Paolo Uccello, Die Schlacht von Romano, zwischen 1435 und 1460

Die Schlacht von San Romano ist eine bekannte Serie von drei Gemälden des florentinischen Künstlers Paolo Uccello, die zwischen 1435 und 1460 entstand. Die Tafeln stellen eine Schlachtszene aus dem Sieg der Florentiner über die Sienesen im Jahr 1432 dar.

Uccellos akribische Liebe zum Detail zeigt sich in der präzisen Darstellung der gepanzerten Ritter, ihrer Pferde und der Landschaft. Die Verwendung eines perspektivischen Rasters spiegelt Uccellos Faszination für die Perspektive wider und verleiht den Gemälden eine dynamische und fast geometrische Qualität.

Die leuchtenden Farben und der strategische Einsatz der Perspektive, aber auch die beeindruckende Größe von 1,82 x 3,2 m je Tafel machen diese Werke der Frührenaissance so einzigartig und auffällig.


Sandro Botticelli, Die Geburt der Venus, 1482 - 1485

Sandro Boticelli Die Geburt der Venus

Sandro Boticelli, Die Geburt der Venus

Die Geburt der Venus wurde zwischen 1482 und 1485 gemalt und gehört zu den bekanntesten Werken des italienischen Renaissancemeisters Sandro Botticelli

Das monumentale, mythologische Gemälde zeigt Venus, die römische Göttin der Liebe und Schönheit, wie sie in einer unverkennbaren Jakobsmuschel aus dem Meer auftaucht.

Abgesehen von dem mythologischen Schwerpunkt ist das Gemälde bekannt für seine lebendige Farbpalette, seine feine Pinselführung und natürlich seine stattliche Größe von 1,72 m x 2,78 m.


Paolo Veronese, Die Hochzeit zu Kana, 1562-63

Die Hochzeit zu Kana Veronese

Paolo Veronese, Die Hochzeit zu Kana, 1562-63

Paolo Veroneses Hochzeit zu Kana vereint Elemente verschiedener Stile, indem er die venezianische Farbanwendung von Tizian mit dem kompositorischen Gestaltungskonzept der florentininischen Hochrenaissance verbindet. Hinzu kommen zahlreiche allegorische und symbolische Elemente.

Trotz seines gigantischen Formats von 6,77 m x 9,9 m ist es wohl das meist übersehene große Gemälde in dieser Liste. Das liegt vor allem an dem Ort, an dem es ausgestellt ist. Es befindet sich im Louvre im selben Raum des wohl meist fotografierten Gemälde aller Zeiten. Genauer gesagt hängt es exakt gegenüber von Leonardos Mona Lisa, die Veroneses Meisterwerk in gewisser Weise die Show stiehlt. 


Rembrandt van Rijn, Die Nachtwache, 1642

Rembrandt van Rijn, Die Nachtwache, 1642

Rembrandt van Rijn, Die Nachtwache, 1642

Als einer der bedeutendsten alten Meister umfasst Rembrandts Werk eine umfangreiche Sammlung berühmter Gemälde, Drucke und Zeichnungen.

Dennoch bleibt die Miliz des Bezirks II unter dem Kommando von Captain Frans Banninck Cocq - besser bekannt als Die Nachtwache - sein wichtigstes Kunstwerk.

Mit einer Größe von 3,63 m x 4,37 m zeigt die Darstellung einer Bürgerwehr Rembrandts theatralische Verwendung von Lichtquellen in seinen Motiven und seine bekannte Vorliebe für Porträts im großen Stil.


Diego Velázquez, Las Meninas, 1656

Diego Velázquez, Las Meninas, 1656

Diego Velázquez, Las Meninas, 1656

Las Meninas von Diego Velázquez aus dem Jahr 1656 ist ein Meisterwerk, das traditionelle Vorstellungen von der Porträtmalerei in Frage stellte. 

Das Gemälde ist eine komplexe und rätselhafte Komposition, die die junge Prinzessin Margarita im Kreise ihrer Hofdamen, eines Hundes und verschiedener Höflinge zeigt. Velázquez selbst ist an einer Staffelei stehend beim Malen dargestellt und blickt den Betrachter direkt an. Durch die Verwendung von Spiegeln im Hintergrund entsteht eine faszinierende räumliche Dimension, in der sich die Bilder des Königs und der Königin, die Velázquez angeblich porträtiert hat, spiegeln.

Las Meninas wird für seine meisterhafte Beherrschung des Lichts, des Raums und der komplexen Interaktion zwischen dem Künstler, seinen Motiven und dem Betrachter gefeiert.

Das monumentale Gemälde mit Maßen von 3,18 x 2,76 m befindet sich heute im Madrider Prado, wo es neben anderen Meisterwerken der spanischen Kunst einen besonders prominenten Platz einnimmt.


Jacques-Louis David, Der Eid der Horatier, 1784

Der Schwur der Horatier

Jacques-Louis David, Der Schwur der Horatier, 1784, Musée du Louvre, Paris

"Der Eid der Horatier" von Jacques-Louis David stellt eine feierliche Szene aus der römischen Geschichte dar, in der drei Brüder, die Horatier, vor dem bevorstehenden Kampf gegen die Curiatier den Treueschwur leisten.

Die Komposition ist von klassischem Stoizismus geprägt, denn die Männer der Horatii verkörpern Bürgerpflicht und Aufopferung für das Gemeinwohl. Der starke Kontrast zwischen den spitzen Winkeln der Figuren und den Säulen im Hintergrund erzeugt eine dramatische Spannung und unterstreicht den bevorstehenden Konflikt.

Davids klassizistischer Stil, der sich in den sorgfältigen Details und idealisierten Formen zeigt, und die beeindruckende Größe von 3,30 x 4,25 m betonen die Tugend, den Patriotismus und die moralischen Werte des alten Roms.


Jacques-Louis David, Die Krönung Napoleons, 1805 - 1807

Klassizismus

Jacques-Louis David, Le Sacre de Napoléon, 1805-1807

Die Krönung Napoleons von Jacques-Louis David, gemalt zwischen 1805 und 1807, fängt die Größe und politische Bedeutung der Krönung Napoleon Bonapartes zum Kaiser der Franzosen ein.

Die zentrale Szene zeigt, wie Napoleon Josephine am 2. Dezember 1804 in der Pariser Kathedrale Notre-Dame zur Kaiserin krönt. Die Opulenz des Ereignisses spiegelt sich in der königlichen Kleidung, den aufwendigen Details und den prächtigen Stoffen wider und zeigt, wie meisterhaft der Maler das visuelle Spektakel des Ereignisses eingefangen hat.

Neben den Hauptpersonen zeigt das Gemälde auch wichtige Teilnehmer, darunter Geistliche und Adelige, die der Krönung beiwohnten.

Vor allem Papst Pius VII., der die Zeremonie leitete und das Ereignis segnete, ist dargestellt. In die Komposition wurden strategisch neoklassizistische Elemente wie klassische Draperien und Säulen eingefügt, um Napoleons Herrschaft mit dem historischen Glanz antiker Reiche in Einklang zu bringen.

Neben der visuellen Pracht ist das große Gemälde im Format von 6.21 m x 9.79 m auch ein wirkungsvolles Stück politischer Propaganda. Jacques-Louis Davids akribische Detailtreue und seine durchdachte Komposition tragen dazu bei, Napoleons Herrschaft zu verherrlichen und als Fortsetzung der glanzvollen Traditionen der europäischen Monarchien darzustellen.


Théodore Géricault, Das Floß der Medusa, 1818/1819

Théodore Géricault, Das Floß der Medusa, 1818-19

Théodore Géricault, Das Floß der Medusa, 1818-19

Das Floß der Medusa von Théodore Géricault, gemalt zwischen 1818 und 1819, ist eine eindringliche und ergreifende Darstellung menschlichen Leidens und des Überlebens.

Das Gemälde zeigt die Folgen des Schiffbruchs der französischen Fregatte Medusa, bei dem die Überlebenden auf einem notdürftigen Floß ausharren mussten. Im Mittelpunkt des Bildes befindet sich eine Pyramide verzweifelter Gestalten, die die körperlichen und seelischen Strapazen der Tortur zeigen. Géricault fängt den intensiven Überlebenskampf ein, wobei einige Figuren Hoffnung und Verzweiflung ausdrücken oder den harten Bedingungen erliegen.

Das Gemälde ist ein sozialer Kommentar zur Unfähigkeit der französischen Regierung und spiegelt das Engagement des Künstlers wider, ungeschönte und authentische menschliche Schicksale zu schildern.

Im Format von 4,91 x 7,16 m ist die dunkle Szene sogar in Ausmaßen gemalt, die über die gewöhnliche Lebensgröße von Männern hinaus geht.


Eugène Delacroix, Der Tod des Sardanapal, 1827

Eugène Delacroix, Der Tod des Sardanapal, 1827

Eugène Delacroix, Der Tod des Sardanapal, 1827

Der Tod des Sardanapal von Eugène Delacroix aus dem Jahr 1827 ist eine dramatische und emotionale Darstellung der letzten Augenblicke des assyrischen Königs Sardanapal.

Die Komposition ist eine chaotische Szene des Exzesses und der Verzweiflung, als Sardanapal die Zerstörung seines Palastes und seiner Besitztümer, einschließlich seiner Konkubinen, Pferde und sogar seiner selbst, in einem großen Akt des Trotzes gegen die bevorstehende Eroberung seiner Hauptstadt anordnet.

Das große Gemälde ist geprägt von einer turbulenten Mischung aus leuchtenden Farben, wirbelnden Faltenwürfen und dynamischen Posen, die ein Gefühl von rasender Energie und drohendem Untergang vermitteln.
Delacroix' meisterhafter Einsatz von Helldunkel und emotionaler Intensität fängt die tragische Größe des historischen Ereignisses ein und zeigt die romantische Sensibilität des Künstlers und seine Fähigkeit, durch visuelle Erzählung starke Emotionen hervorzurufen.

Mit seinen Maßen von 392 cm × 496 cm gehört das Gemälde von Delacroix zweifellos zu den eindrucksvollsten Kunstwerken der Romantik.


Eugène Delacroix, Die Freiheit führt das Volk, 1830

Große Gemälde: Eugene Delacroix, Die Freiheit führt das Volk, 1830

Eugene Delacroix, Die Freiheit führt das Volk, 1830

Der französische Maler Eugène Delacroix schuf 1830 Die Freiheit führt das Volk. Inspiriert von der französischen Julirevolution 1830 malte Delacroix das Gemälde, um an den Sturz des Königs zu erinnern.

Auf einer Fläche von 2,6 m x 3,25 m zeigt das kolossale Werk Ikonographie und symbolische Motive, die eine kraftvolle Aussage besitzen. Delacroix schrieb über die Arbeit an dem Gemälde:

"Ich selbst habe ein zeitgenössisches Thema aufgegriffen und obwohl ich vielleicht nicht für mein Land gekämpft habe, werde ich zumindest für es gemalt haben. Es hat meine gute Seele wiederhergestellt." 

Große Gemälde: Hendrik Willem Mesdag, Panorama von Scheveningen, 1881

Hendrik Willem Mesdag, Panorama von Scheveningen, 1881

Hendrik Willem Mesdag, Panorama von Scheveningen, 1881

Das Panorama Mesdag ist ein Meisterwerk des niederländischen Künstlers Hendrik Willem Mesdag aus dem Jahr 1881. Das Panoramagemälde bietet dem Betrachter einen faszinierenden 360-Grad-Blick über die Dünen des niederländischen Küstenortes Scheveningen.

Mesdag, der für seine Seebilder bekannt ist, arbeitete mit anderen Künstlern zusammen, darunter seine Frau Sientje van Houten, um dieses monumentale Kunstwerk zum Leben zu erwecken.

Um dieses ehrgeizige Projekt zu verwirklichen, stellten die Künstler eine zylindrische Leinwand in einem eigens dafür errichteten Pavillon auf. Mesdag konzentrierte sich auf den mittleren Teil und fing die Weite der Nordsee und der Küstenlandschaft gekonnt ein.

Heute ist das Panorama Mesdag mit gigantischen Maßen von 14 x 120 m das größte Gemälde in den Niederlanden. Als solches ist es sowohl ein kulturelles Wahrzeichen als auch ein Museum in Den Haag. 

Besucherinnen und Besucher können das zylindrische Gemälde betreten und sich von den sorgfältigen Details und den leuchtenden Farben in die ruhige und weite Schönheit der niederländischen Küste entführen lassen, so wie sie sich Mesdag und seine Mitstreiter vorgestellt hatten.


Claude Monet, Seerosen-Bilderserie, 1883 - 1926

Claude Monet Musée de l'Orangerie

Foto: Isabelle OHara / Shutterstock

Der Künstler Claude Monet verbrachte die letzten vier Jahrzehnte seines Lebens von 1883 bis zu seinem Tod 1926 in der nordfranzösischen Gemeinde Giverny.

Umgeben von der Schönheit seiner japanisch anmutenden Gärten, die er als sein "schönstes Kunstwerk" bezeichnete, widmete sich Monet häufig seinen Seerosen als künstlerisches Motiv.

Von den rund 250 Ölgemälden, die er von den Seerosengewächsen gemalt hat, befinden sich die berühmtesten und größten Arbeiten im Pariser Musée de l'Orangerie.

Wenn die einzelnen Werke nebeneinander gestellt werden würden, würden die teils geschwungenen Leinwände dieser Sammlung über 100 Meter in der Breite und 2 Meter in der Höhe messen!


Georges Seurat, Ein Sonntagnachmittag auf der Insel La Grande Jatte, 1884-1886

Ein Sonntagnachmittag auf der Insel La Grande Jatte

Georges Seurat, Ein Sonntagnachmittag auf der Insel La Grande Jatte, 1884-1886

Ein Sonntagnachmittag auf der Insel La Grande Jatte wurde in den 1880er Jahren von Georges Seurat, einem Pionier des Pointillismus, gemalt.

Um das großformatige Stück zu schaffen, hat Seurat unzählige der handgemalten Punkte auf die 2,076 m × 3,08 m große Leinwand aufgetragen.

Neben dem monumentalen Finalwerk kreierte Seurat kleinere Studien zu dem Motiv.


Pablo Picasso, Guernica, 1937

Guernica Picasso Museo Reina Sofia

Im Jahr 1937 malte Pablo Picasso die Guernica, ein Schwarz-Weiß-Gemälde, das die verheerenden Auswirkungen des spanischen Bürgerkriegs veranschaulicht.

Die chaotische Szene zeigt mehrere Figuren nach den Bombenanschlägen der Kampfflugzeuge italienischer und deutscher Faschisten.

Während die Interpretation der Symbolik des Gemäldes von Person zu Person variiert, wird es allgemein als Anti-Kriegskunstwerk verstanden, weshalb es mit einer Größe von 3,49 m x 7,77 m sowohl im Maßstab als auch in der Botschaft monumental ist.


Jackson Pollock, Number 1, 1950

Der abstrakte Expressionist Jackson Pollock malte Number 1, 1950, welches stolze 2,21 m x 2,997 m misst. Wie seine anderen Meisterwerke im Großformat wurde auch dieses Gemälde in seiner charakteristischen Technik des Action Painting ausgeführt.

Anstatt grundierte Leinwände auf Staffeleien zu stellen und seine Kunst mit Pinseln zu produzieren, entschied er sich dafür, Farbe auf Leinwände zu gießen, zu sprühen und zu spritzen. 

Dazu legte er die riesigen Leinwände auf den Boden, da er sich beim Malen auf dem Boden mehr mit seinen Werken verbunden fühlte. Er konnte um das Bild herumgehen und es von allen vier Seiten gleichmäßig bearbeiten.

Lenny
Der AutorLenny
Als Gründer von Daskreativeuniversum teile ich mein Fachwissen im Bereich der Kunstgeschichte und meine Erfahrungen in der zeitgenössischen Kunst mit dir.