Malerei

Ist Ölfarbe giftig? Alle Infos zum sicheren Umgang mit Ölfarbe

Öllfarbe giftig Titelbild

Ist Ölfarbe giftig? Wolltest du schon immer mal die Ölmalerei ausprobieren, wurdest aber von dem Statement abgeschreckt, dass die Ölfarbe gesundheitsschädlich ist?

Es gibt viele Irrtümer und Missverständnisse in Bezug auf die Ölmalerei und die Ölfarben. Eines der größten Irrtümer besteht darin zu glauben, dass die Ölmalerei giftig oder gesundheitsschädlich ist.

Also: Was hat es mit diesem Mythos auf sich? Sehen wir uns die Fakten einmal genauer an.

Ist Ölfarbe giftig? Das musst du wissen

Die kurze Antwortet lautet: 

Die überwiegende Mehrheit der Ölfarben ist nicht giftig. Sofern du deine Ölfarbe nicht isst, haben die meisten Ölfarben keine negativen Auswirkungen auf deine Gesundheit.

Die lange Antwortet lautet:

Ölfarbe besteht aus natürlichem Öl und Pigmenten und die meisten dieser Pigmente sind völlig ungiftig. Es gibt ein paar Pigmente wie Bleiweiß, Kadmium und Kobalt, wobei diese auch nur dann giftig sind, wenn du das trockene Pigment schluckst oder einatmest, bevor es mit Öl verrührt wurde. 

Wenn du deine Ölfarben nicht selbst herstellst und sie bereits in einer Tube mit dem Öl gebunden vorliegen, brauchst du dir darüber keine Gedanken machen.

Woher kommt also die Annahme, dass Ölfarben giftig sein könnten?

Dieser Mythos stammt von den Lösungsmitteln, die viele Künstlerinnen und Künstler in der Ölmalerei benutzen.

Terpentinöl oder Terpentinersatz (Testbenzin) lassen sich mit dem Öl der Farben vermischen, wodurch die Farben verdünnt werden und sich ihre Fließfähigkeit erhöhen lässt. Es kann auch verwendet werden, um die Pinsel nach einer Maleinheit zu reinigen, damit die trocknende Farbe die Pinselhaare nicht verklebt.

Hinsichtlich der Gesundheitsgefährdung durch Terpentinöl gilt:

  • Terpentinöl wird als gesundheitsschädlich eingestuft, wenn es verschluckt wird. Schon bei geringen Mengen wurden schwere Verläufe beobachtet, darunter komatöse Zustände und extremes Erbrechen mit anschließender Lungenentzündung.
  • Ein direkter Kontakt mit der Haut kann reizend wirken und kann bei wiederholtem Kontakt zu spröder Haut führen.
  • Um Reizungen der Atemwege zu verhindern, solltest du vermeiden, die Dämpfe intensiv einzuatmen. Eine gute Durchlüftung der künstlerischen Räumlichkeiten sollte sichergestellt werden. 

Ein sorgsamer Umgang mit Mitteln wie Terpentinöl ist Pflicht. Kinder und Jugendliche sollten nur unter strenger Beaufsichtigung ihrer Eltern Terpentinöl verwenden.

Anstelle von Terpentinöl kann auch Leinöl verwendet werden, wenn deine Räumlichkeiten nicht ausreichend Ventilation bieten. Leinöl wirkt ähnlich und ist beinahe geruchslos. Pinsel kannst du mit einem Stück Kernseife statt mit Terpentinöl reinigen, um Kinder, Haustiere und dich selbst von dem Geruch fernzuhalten.

Relevant: Lerne, wie du Ölfarbe richtig verdünnst

Fazit zu den Risiken der Ölfarbe

Ölfarbe an sich ist nicht giftig. Ein Kontakt mit der Haut ist nicht gefährlich. Vermeide das Verschlucken von Ölfarbe wie du es mit anderen Farbmitteln auch tun würdest.

Gesundheitschädigend wird die Ölmalerei nur potenziell dann, wenn du Terpentinöl oder Testbenzin unsachgemäß verwendest. Sorge für eine gute Ventilation und vermeide das Verschlucken dieser Flüssigkeiten.

Sichere Binde- bzw. Lösungsmittel sind fette Öle wie Leinöl. Kinder und Jugendliche sollten stets mit natürlichen Ölen malen und die Pinsel mit anderen Mitteln wie Kernseife auswaschen, um direkten Kontakt mit Terpentin zu umgehen.

Lenny
Der AutorLenny
Als Gründer von Daskreativeuniversum teile ich mein Fachwissen im Bereich der Kunstgeschichte und meine Erfahrungen in der zeitgenössischen Kunst mit dir.