Degas’ bedeutendste Skulptur im Detail: Die Kleine vierzehnjährige Tänzerin und ihre Besonderheiten

Der Meister des Impressionismus Edgar Degas ist vor allem als Maler bekannt, doch widmete er sich auch der Bildhauerei und schuf in diesem Medium das wohl radikalste Werk seines gesamten Œuvres.
Was die Kleine vierzehnjährige Tänzerin so besonders macht
Degas fertigte die Kleine vierzehnjährige Tänzerin als bemalte Wachsskulptur an (von der nach seinem Tod 29 Bronzekopien gegossen wurden), doch sorgte der Umstand, dass er die Figur in ein echtes Ballettkostüm und eine Perücke aus echtem Haar kleidete, für großes Aufsehen.

Originalskulptur aus Wachs in der National Gallery of Art, Washington DC | Foto: Miguel Hermoso Cuesta / CC BY-SA 4.0

Edgar Degas, Kleine vierzehnjährige Tänzerin, Bronzeguss im Met Museum
Die Skulptur wurde erstmals auf der sechsten Gruppenausstellung der Impressionisten 1881 in Paris ausgestellt.
Degas entschied sich dafür, die meisten seiner Zierelemente mit Wachs zu überziehen, damit sie zu den übrigen Gesichtszügen des Mädchens passen. Das Tutu aus Tüll und ein Haarband aus Satin ließ er jedoch unverändert.
Sogesehen war die Kleine vierzehnjährige Tänzerin eines der frühesten Beispiele für ein Werk, in dem gefundene Gegenstände (Objet trouvé) zu Kunstobjekten emporgehoben wurden - lange bevor Marcel Duchamp sich dieser Form der Kunst widmete und das Readymade bekanntmache.
Die Tänzerin war die einzige Skulptur, die Degas zu Lebzeiten ausstellte. Nach seinem Tod fand man weitere 156 Exemplare in seinem Atelier.