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Künstler Website erstellen – Dos and Don’ts für Kreative

Künstler Website HeroFoto: Nadia Snopek / shutterstock.com

Von Kunststudenten bis hin zu international renommierten Künstlern - der Schlüssel zum Erfolg in dieser Kunstwelt liegt darin, sich mit einer Künstler-Website zu präsentieren. Eine Künstler-Website ist wie ein Studiobesuch: Es ist eine Gelegenheit für Interessenten all deine Kunstwerke zu sehen und mehr über dich als Künstler zu erfahren. Der Hauptunterschied zwischen einer Künstler-Website und einem Studio-Besuch besteht natürlich darin, dass deine Kunstwebsite rund um die Uhr geöffnet ist und jeder von überall auf der Welt hereinkommen kann - das potenzielle Publikum ist wesentlich größer.

Wie erstellt man eine solche Website? Wie sollte sie idealerweise aussehen und welche Informationen dürfen auf keinen Fall fehlen. Welche Infos lässt du möglicherweise besser weg, um nicht ins Fettnäpfchen zu treten.

Eine Künstler Website selbst entwerfen

Die meisten Leute denken, dass du technisch unheimlich versiert sein musst, um eine Website zu starten. Das entspricht seit einigen Jahren nicht mehr der Wahrheit. In 2019 könnten die Angebote, die dir beim Erstellen einer Website helfen, nicht vielfältiger sein. Es gibt nicht nur viele Dienstleistungen, die dir helfen, sondern einige sind sogar speziell für Künstler konzipiert. Diese Seiten bieten visuell aufwendige Vorlagen, die so gestaltet sind, dass deine Kunst großartig aussieht.

1. Schritt: Ein eigener Domain-Name

Zwar gibt es kostenlose Services, auf denen du eine funktionierende Website kostenlos erstellen kannst, allerdings wirst du den Domain-Namen des Anbieters annehmen müssen. Beiispieelsweise sieht man im Amateurbereich häufig Seiten, die wie folgt aufgebaut sind: domainname.wix.de, domainname.wordpress.com.

Wenn du das Thema der Künstler Website gleich professionell angehen willst, solltest du dich gleich eine eigene Domain registrieren, damit du direkt domainname.de wählen kannst. Das signalisiert dem Betrachter eine gewisse Professionalität, hat aber auch später funktionelle Vorteile, da du ein beliebiges System deiner Wahl aufspielen kannst, anstatt an den Funktionsumfang des Anbieters gesunden zu sein.

Ein eigener Domainname wird bei einem sogenannten Domain-Registrar registriert. Du mietest den Namen auf bestimmte Zeit und hast stets das Anrecht, die Nutzung des Namens um eine weitere Periode zu verlängern, bevor andere sich deinen Domainnamen sichern können. Der Registrar, über den diese Website läuft, ist zum Beispiel Godaddy.com, wobei es etliche andere Anbieter mit vergleichbaren Preisen gibt.

Ideal als Domainnamen für Künstler eignet sich dein richtiger Name oder dein Name in Verbindung mit einem anderen Wort, falls die Domain nicht frei ist. Anstatt maxmustermann.de könntest du beispielsweise maxmustermannkunst.de verwenden, um deine Identität bereits im Domainnamen preiszugeben.

2. Schritt: Ein funktionierendes CRM-System aufspielen

Ein Großteil der modernen Websites werden nicht mehr mit html, css und javascript aufwendig programmiert, sondern mithilfe eines CRM-System wie WordPress in Minutenschnelle aufgespielt. Solche Systeme liefern dir das programmierarische Gerüst, ohne dass du auch nur einen Gedanken an das Erlernen einer Programmiersprache verschwenden musst.

Das Gerüst kann im Fall von WordPress um ein sogenanntes Theme ergänzt werden, das später über den „Look and Feel“ deiner künstlerischen Website entscheidet. In dieses Theme haben professionelle Web-Developer viel Zeit und Erfahrung gesteckt, um es funktional arbeiten und ansprechend aussehen zu lassen.

Für welches Theme du dich entscheidest, ist ganz dir überlassen. Stelle sicher, dass es „responsive“ ist, damit es auf allen Bildschirmgrößen einwandfrei aussieht und sich der Bildausschnitt automatisch an die Größe des Geräts anpasst.

Auf Portalen wie Themeforest findest du hervorragende Themes für Portfolio-Websites, wie es später deine auch werden sollte. Mitunter findest du auch ein kostenloses Theme, das deinen Ansprüchen genügt, auch wenn die Funktionalität meist geringer ist als bei einem gebührenpflichtigen Exemplar.

3. Schritt: Inhalte auswählen und einfügen

Bevor du dich zu sehr mit dem Design deiner Seite beschäftigst, stelle sicher, dass du die Grundlagen mit einbezogen hast. Jede Künstler-Website benötigt diese Kernelemente, sonst können potenzielle Käufer sehr schnell enttäuscht werden, woraufhin sie deine Seite ohne Interaktion verlassen.

  1. Dein Name: Dein Name ist deine Marke - So finden dich die Leute. Der Name sollte jederzeit sichtbar sein, unabhängig davon, auf welcher Seite sich der Besucher befindet. Das Erstellen eines Logos und das Platzieren im Header der Website hilft dabei. Ideal ist es, wenn das Logo entsprechend deiner Kunst gestaltet wurde, um deine Identität schon auf den ersten Blick zu veranschaulichen und beim Betrachter im Gedächtnis zu bleiben. Glücklicherweise kommt dir deine Kreativität hier ziemlich gelegen. Wenn du mit Vektorgrafiken vertraut bist, kannst du das Logodesign in die eigene Hand nehmen.
  2. Hochwertige Bilder: Wenn du stolz auf deine Kunst bist, dann solltest du das auch zeigen. Veröffentliche keine kleinen, verschwommenen, dunklen oder niedrigauflösenden Bilder auf deiner Künstler Website. Denke daran, dass eine Künstlerseite in gewisser Weise ein Ersatz für ein "offenes Studio" darstellt. Wenn du einen Interessenten in deinem Studio hättest, würdest du hm ein winziges, verschwommenes Polaroid deiner Kunst zeigen, oder würdest du ihm das Original zeigen? Obwohl man Kunstwerke nicht perfekt in digitaler Form darstellen kann, macht es beim Betrachter einen riesigen Unterschied, ob es sich um professionelle, hochauflösende Bilder oder um schlechte Bilder handelt.
  3. Details zum Kunstwerk: Das bedeutet nicht, dass du eine Nahaufnahme deiner Kunst machen solltest (obwohl diese auch wichtig sein kann). Dieser Punkt bezieht sich auf Titel, Medium, Abmessungen, Preis und Jahr des Stückes. Diese Informationen helfen dem Besucher, ein Gefühl für fast alles zu bekommen, was er wissen muss, wenn er an den Kauf des Kunstwerks denkt.
  4. Informationen zum Verkaufsstatus: Steht dieses Werk zum Verkauf? Selbstverständlich musst du nicht nur Bilder von zum Verkauf stehenden Werken zeigen. Genauso gut kannst du deine erstklassigen Werke vergangener Jahre zur Schau stellen. Du solltest jedoch deutlich machen, welche Stücke verfügbar sind und welche nicht.
  5. Künstlerbiographie & Lebenslauf: Diese Informationen sind besonders nützlich, wenn du deine Website als Portfolio nutzt, was heutzutage immer mehr Künstler tun. Die Biographie und der Lebenslauf helfen bei der Bewerbung bei Galerien, Museen, Wettbewerben oder Kommissionen.
  6. Künstler-Statement: Dein Künstler-Statement spricht für dich, wenn du nicht da bist, um das Gespräch persönlich zu führen. Die Aussage sollte immer in der ersten Person geschrieben werden: Sie unterscheidet sich von einer Biographie.
  7. Kontaktinformationen: Du kannst nichts verkaufen, wenn du nicht erreichbar bist. Stelle sicher, dass die Kontaktinformationen auf deiner Website leicht zugänglich sind.

Wie man seine Künstler Website organisiert

Eine gute Künstler Website ist wie eine Galerie oder ein Museum. Dem Kunstwerk muss Raum zum Atmen gegeben werden, um seine volle Wirkung entfalten zu können. Du musst jedem Gegenstand, ob es sich nun um ein Kunstwerk oder einen Text handelt, ein wenig Spielraum geben. Der beste Weg, dies zu tun, ist, deine Künstler-Website in unterschiedliche Seiten zu untergliedern, anstatt alle Informationen auf die Front-Page zu stopfen.

Jede dieser Seiten sollte nur einen Zweck haben. Wenn du zu viele Informationen (oder Kunstwerke) auf eine Seite packst, verlierst du das Interesse der Besucher.

Welche Seiten braucht deine Künstler Website?

1. Home / Landing Page - Dies ist das "Gesicht" deiner Website. Die Homepage sollte aus 3 Hauptelementen bestehen: Header, Body und Footer.

In den Header packst du dein Logo, den Titel deiner Website und ein Navigation, um auf die Unterseiten klicken zu können. Auch Kontaktinformationen können im Header untergebracht werden, um den Beobachter anzuregen, dich unmittelbar zu kontaktieren.

Im Body deiner Homepage kannst du ein einzelnes Kunstwerk, eine Collage oder einen Slider (Diashow) darstellen. Vermeide es, alle Kunstwerke auf diese Seite zu schieben: Dafür ist eine weitere Seite da. Das Bildmaterial wird dem Besucher schnell ein Gefühl dafür vermitteln, wer du bist und was Gegenstand deiner Kunst ist.

Der Footer befindet sich im Fußbereich der Seite und rundet die Homepage, sowie jede andere Unterseite ab. Hier kannst du noch einmal zusammenfassen, was wichtig ist: Navigation und Kontaktformular sind häufige Elemente eines Footers. Auch Verweise zum Impressum und ggf. zum Datenschutz werden gewöhnlicherweise im Footer platziert.

2. Portfolio-Seite - Genau wie deine gesamte Website sollte die Präsentation deiner Kunst in kleine, verdaulich Häppchen aufgeteilt werden. Es sollten nie mehr als 20-30 Bilder in einem Album/Seite vorhanden sein, da sich die Benutzer langweilen und anfangen, über Bilder zu springen. Es gibt viele Möglichkeiten, dein Kunstwerk zu sortieren: Du kannst dene Arbeiten nach Medium, Stil, Jahr, Serie oder Thema sortieren. Alternativ bieten einige Themes auch die Möglichkeit eines Filters, bei dem der User durch Anklicken der entsprechenden Variablen für sich selbst heraussuchen kann, was für ihn interessant ist.

Denke daran, dass du deutlich machen möchtest, welches Kunstwerk zum Kauf angeboten wird und welches nicht. Du kannast dies entweder direkt in den Alben angeben oder ein spezielles Album für verfügbare/verkaufte Kunstwerke erstellen.

3. "Über mich" - Du kannst deine Biographie, Aussage und deinen Lebenslauf auf dieser Seite einfügen. Visuelle Elemente helfen, die Informationen zu trennen. Dies kann entweder durch die Darstellung jedes Abschnitts mit einem anderen farbigen Hintergrund oder durch die Verwendung von Bildern oder Symbolen zur Trennung der Textblöcke erfolgen. 

Werde kreativ: Zeige ein Bild von deiner Arbeit im Studio. Hast du das erste Bild in Aquarellfarben, das du als Kind gemacht hast? Visuelle Elemente machen eine Webseite nicht nur leichter zu betrachten,  sie verleihen deiner Künstler Website auch einen persönlichen Touch.

4. Kontaktseite - Eine einfach zugängliche Kontaktseite, über die dich Interessenten kontaktieren können, ist ein Muss auf deiner Künstler Website. Manche Künstler lösen diese Aufgab durch ein Kontaktformular, das im Footer der Website angezeigt wird. Andere erstellen eine gesonderte Seite, auf der alle Kontaktmöglichkeiten übersichtlich dargestellt werden. Wie du es auch machst: Stelle sicher, dass sie für den Betrachter leicht zu finden und leicht zu handhaben ist.

Das sollte nicht auf deine persönliche Website

Musik - Musik ist ablenkend und lästig, und die meisten Leute werden deine Website sofort verlassen, wenn sie gezwungen sind, gegen ihren Willen Musik zu hören, beispielsweise durch eine automatische Wiedergabefunktion.

Anzeigen/Werbung - Ein Problem mit vielen der kostenlosen Hosting-Anbietern. Sie bieten dir den Service nur kostenlos an, weil sie Anzeigen auf deiner Webseite schalten und damit Werbeeinnahmen generieren. Auf einer persönlichen Website wirkt das alles andere als professionell. Viel mehr wirkt es irritierend.

Andere Künstlerwerke - Auch wenn es sich um ein Kunstwerk handelt, das dich in der Vergangenheit inspiriert hat, wird es die Besucher verwirren, wenn sie Kunstwerke sehen, die nicht dir gehören. Bleibe bei deiner persönlichen Website bei deinen persönlichen Werken.

Pflege deine Website

Regelmäßig aktualisieren ist wichtig. Daten und Kunstwerke sollten auf dem aktuellsten Stand sein. Auch wenn sich die Pflege deiner Online-Präsenz ein wenig lästig anfühlt, ist es wichtig, um den professionellen Eindruck aufrecht zu erhalten.

Lenny
Der AutorLenny
Als Gründer von Daskreativeuniversum teile ich mein Fachwissen im Bereich der Kunstgeschichte und meine Erfahrungen in der zeitgenössischen Kunst mit dir.

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