Kunst

Lerne, wie du Kunst fotografieren solltest, wenn du sie verkaufen willst

Kunst fotografieren Titelbild

Kunstwerke zu fotografieren ist nicht so trivial, als eine Kamera auf ein Gemälde auszurichten, eine Reihe von Aufnahmen zu machen und die besten für die Nachbearbeitung zu bestimmen. Es erfordert eine gewisse technische Kompetenz und Liebe zum Detail. Hier erfährst du, wie du deine Kunst fotografieren solltest, wenn du deine Werke im besten Licht präsentieren willst.

Die wichtigsten Faktoren, um die bestmöglichen Fotos zu knipsen

Belichtung

Es ist kein Geheimnis, dass das wohl wichtigste Element eines Fotoshootings die passende Belichtung des Motivs ist. Willst du Kunst fotografieren, ist natürliches Licht am besten, da es die echten Farben deiner Arbeit am genauesten einfängt.

Hast du die Möglichkeit, solltest du deine Kunst neben einem Fenster oder einer lichtdurchfluteten Tür fotografieren. Achte nur darauf, dass du das Werk nicht direkt ins Licht hältst, da es schnell zu unansehnlichen Reflexionen kommen kann.

Auch die Belichtung mithilfe eines Blitzes oder mit einem Kunstlicht ist nicht die beste Wahl, da es die Wirkung deines Kunstwerks verfälscht.

Einrichtung

Wenn du deine Aufnahme vorbereitest, solltest du darauf achten, dass der Hintergrund neutral ist, damit er nicht vom Motiv ablenkt. Eine schlichte weiße Wand ist am besten für Gemälde und Drucke geeignet.  

Wenn dir keine freie weiße Wand zur Verfügung stehst, kannst du auch eine weiße Schaumstoffplatte als Hintergrund verwenden. Eine helle farbige Oberfläche ist dagegen am besten für Kunstwerke wie Skulpturen und Schmuck geeignet.

Ausrüstung

Zur Grundausrüstung eines jeden Hobby-Fotografen gehört eine gute Kamera und ein Stativ. Wenn du keine DSLR zur Hand hast, kannst du auch mit einer guten Smartphone-Kamera schöne Resultate erzielen.

Stelle sicher, dass die Kamera auf einem ebenen Untergrund (oder im Stativ) fixiert ist, bevor du den Auslöser drückst. Achte auf eine gleichmäßige Fokussierung deines Kunstwerks, damit die verschiedenen Bereiche gleich scharfgestellt sind.


Kameraeinstellungen

Die Einstellungen deiner Kamera hängen in erster Linie von der Kamera und den Lichtverhältnissen im Raum ab.

Wähle einen ISO-Wert zwischen 100 und 200, da du mit einer höheren ISO schnell eine körnige Aufnahme erhältst. Damit du in diesem Bereich fotografieren kannst, ist eine ausreichende Belichtung notwendig.

Stelle den Weißabgleich auf automatisch, da die Resultate dabei bei natürlicher Belichtung in der Regel ideal sind. Stellst du eine farbliche Unstimmigkeit in den Bildern in der Nachbearbeitung fest, kannst du auch einen manuellen Weißabgleich einsetzen.

Dasselbe gilt für den Fokus. Der Auto-Fokus ist in den meisten Fällen völlig ausreichend, um eine gleichmäßige Aufnahme zu gewährleisten.

Fotografierst du mit einer Spiegelreflex, bietet sich das RAW-Format an, um in der Nachbearbeitung noch einmal Hand anlegen zu können. Das geht zwar auch in anderen Formaten, doch häufig leidet dann die Qualität des Fotos in der Nachbearbeitung.


Kunst online verkaufen: Die Bildformate

Eine Nahaufnahme einer Kunstfotografie

Verschiedene Bildformate geben den Ton an und machen es für die Betrachter spannend, durch deine Aufnahmen zu stöbern.

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    Nur das Kunstwerk: Eine hochwertige Aufnahme deines Kunstwerks.
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    Nahaufnahmen: Potentielle Käufer lieben es, die Details deiner Arbeit zu sehen, besonders wenn sie einen Online-Kauf in Erwägung ziehen und noch keine Gelegenheit hatten, deine Arbeit persönlich zu sehen. Versuche mit den Close-Ups die Farben und die Textur des Kunstwerks zu fotografieren, um eine originalgetreue Darstellung zu liefern.
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    Aufnahmen im Kontext: Wenn du deine Kunst online verkaufen willst, kann es auch sinnvoll sein, deine Kunst in einem Rahmen oder in einer beispielhaften Einrichtungsituation zu zeigen. In einigen Fällen kannst du auch die Verwendung von Requisiten in deiner Aufnahme in Betracht ziehen, um deinen Interessenten eine Vorstellung von den Maßen deiner Arbeit zu vermitteln. Versuche allerdings, neutrale Objekte zu wählen, die nicht von deiner Kunst ablenken.
  • Stock-Foto-Aufnahmen: Ein weiterer Trick vieler Künstler ist die Erstellung eines Mock-Ups des Kunstwerks in einer häuslichen Aufnahme. Achte nur darauf, dass das Mock-Up mit dem darin hinein editierten Bild nicht zu künstlich oder bearbeitet aussieht. 

Kunst fotografieren: Praktische Tipps

Sobald du dein Kunstwerk am richtigen Ort platziert hast, solltest du die Kamera frontal zu deinem Werk ausrichten.

Wenn du ein Stativ verwendest, stelle den Selbstauslöser ein, damit du die Aufnahme nicht versehentlich verwackelst.

Bei Gegenständen wie Skulpturen und kleinen Handarbeiten kannst du dich auch auf einzigartige Designelemente konzentrieren.

Stelle sicher, dass du mehrere Aufnahmen von jedem deiner zu verkaufenden Kunstwerke machst und alle Variationen deiner Produkte einschließlich verschiedener Farben und Größen aufnimmst.


Bearbeitung der Fotos

Es gibt eine Vielzahl von Bearbeitungsprogrammen, mit denen du deine Fotos nachbearbeiten kannst. Einige von ihnen sind vollkommen kostenlos, wie PicMonkey und Pixlr.

Achte bei der Bearbeitung deiner Kunstfotografie vor allem auf die folgenden Aspekte:

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    Bildausschnitt: Das Zuschneiden des Bildausschnitts, um den Fokus bewusst auf deine Kunst zu lenken.
  • Bildgröße: Anpassen der Bildgröße zur passgenauen Darstellung in dem von dir gewählten Format. Achte hierbei vor allem darauf, nicht unnötig große Bilder zu erstellen, die zu lange zum Laden brauchen und die Ladegeschwindigkeit deiner Website verringern.
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    Belichtung und Farbe: Wie besprochen ist die naturgetreue Darstellung am wichtigsten, wenn du deine Kunst fotografieren willst. In der Nachbearbeitung kannst du die Farbe und die Belichtung noch einmal anpassen. Achte nur darauf, dass du die Ausgangssituation mit deinen Änderungen nicht verschlimmerst.
Lenny
Der AutorLenny
Als Gründer von Daskreativeuniversum teile ich mein Fachwissen im Bereich der Kunstgeschichte und meine Erfahrungen in der zeitgenössischen Kunst mit dir.