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Leonardo da Vinci Skizzen nun teilweise digitalisiert

Leonardo da Vinci Skizzen

Die meisten Menschen kennen Leonardo da Vinci aufgrund seiner Gemälde, aber der Künstler hatte auch den Verstand eines Ingenieurs, wie die Hunderte von Seiten beweisen, auf denen er seine Erfindungen entwarf.

Jetzt werden zwei der von ihm zurückgelassenen Notizbücher der Öffentlichkeit zur Ansicht zur Verfügung gestellt. Das Victoria and Albert Museum in London hat eine digitalisierte Version des Codex Forster I online veröffentlicht.

Der Codex Forster, benannt nach John Forster, der das Buch 1876 dem Museum schenkte, ist ein gebundener Band, der aus zwei persönlichen Notizbüchern von Leonardo besteht. Von 1487 bis 1505 datiert, enthält es sowohl das früheste als auch das späteste Leonardo da Vinci Notizbuch aus der Sammlung des Museums.

Auf den Inhalten sind einige der hydraulischen Erfindungen des Künstlers zu sehen, darunter Geräte zum Graben von Kanälen und zum Einstellen von Füllständen, sowie seine Gedanken zur Messung von Feststoffen.

Der Text ist in Spiegelschrift geschrieben, was bedeutet, dass alle Buchstaben und Wörter rückwärts geschrieben sind und nur entziffert werden können, wenn man sie an einen Spiegel hält. Da er Linkshänder war, ermöglichte diese Schreibweise Leonardo ein zügiges Schreiben ohne die Tinte zu verschmieren.

Auf der Website des Victoria and Albert Museums können sich die Besucher nun die Seiten des Codex Forster I ansehen und vergrößern. Durch das Hochladen der Notizbücher wurden sie einem globalen Publikum zugänglich gemacht, aber das ist nicht der einzige Grund, warum sie digitalisiert wurden.

Eine Online-Version bedeutet, dass sich das Museum darauf konzentrieren kann, die physische Kopie für die kommenden Jahrhunderte zu konservieren, anstatt sie an Forscher weiterzugeben und ihre Lebensdauer zu verkürzen.

Leonardo da Vinci Skizzen Codex Forster II und III

Die beiden anderen Leonardo-Bände in der Sammlung des V&A, Codex Forster II und III, haben die Digitalisierung noch nicht erhalten, aber das Museum plant, sie im Jahr 2019 vollständig online sichtbar zu machen.

Weitere Skizzen von Leonardo da Vinci

Codex Forster ist nur ein Teil der umfangreichen Skizzensammlung Leonardos. Die drei Teile des Codex Forster umfassen zusammen 354 Seiten. Da Vinci soll aber über 13.000 Seiten mit Skizzen und Notizen gefüllt haben, die in einer Reihe von Codices und Manuskripten zu finden sind. Seine Pariser Manuskripte alleine umfassen mehr als 2.500 Seiten.

Es wird angenommen, dass da Vinci plante, eine Encyclopädie des damaligen Wissens zusammenzuführen. Seine Skizzen behandeln allerlei naturwissenschaftliche Themen, darunter die Anatomie, die Physik und die Mathematik. Selbstverständliche finden sich auch etliche Skizzen zur Kunst, der Ästhetik und der Proportionslehre, wie «Der vitruvianische Mensch» in seinen Hinterlassenschaften.

Lenny
Der AutorLenny
Als Gründer von Daskreativeuniversum teile ich mein Fachwissen im Bereich der Kunstgeschichte und meine Erfahrungen in der zeitgenössischen Kunst mit dir.