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Leonardo da Vincis Fallschirm war der erste funktionsfähige Fallschirm der Welt

Leonardo da Vincis FallschirmLeonardo da Vincis Entwürfe zu Fallschirmen waren wegweisend für nachfolgende Generationen

Leonardo da Vincis Fallschirm war einer der frühesten Fallschirme der Weltgeschichte und gilt heute als Vorstufe des modernen Fallschirm.

Auch wenn es vor Leonardo bereits Bemühungen gab, mit einem Hilfsmittel zu gleiten, ist anzunehmen, dass Leonardos Entwurf der erste war, der tatsächlich funktioniert.

Hier sind alle Infos zur Entstehung des Fallschirms, Leonardos Entwurf und dem Beweis, dass sein Fallschirm vollkommen funktionstauglich war.

Frühe Fallschirmideen vor Leonardo

Nachfolgend findest du drei Fallschirme oder fallschirmähnliche Konstrukte, bevor wir uns die Skizze von Leonardo ansehen:

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    Einige Historiker glauben, dass eine Form eines primitiven Fallschirms in chinesischen Texten vor über 2000 Jahren erwähnt wurde. 
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    Konkreter wird es im 9. Jahrhundert, als Abbas Ibn Firnas und Ali Ben Isa ebenfalls eine der frühesten Versionen eines Fallschirms schufen. John H. Lienhard beschrieb den Entwurf in seinem Buch als einen riesigen flügelartigen Umhang zum Abbremsen des Falls.
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    Ein konischer Fallschirm taucht zum ersten Mal in den 1470er Jahren in einem anonymen italienischen Manuskript auf, etwas vor Leonardo da Vincis Fallschirm. Ursprünglich war er als Rettungsschirm gedacht, mit dem Menschen aus brennenden Gebäuden springen konnten, aber Beweise dafür, dass er tatsächlich jemals benutzt wurde, gibt es keine.

Anonymer Entwurf eines Fallschirms, um 1470

Leonardo da Vincis Fallschirm

Viele glauben, dass Leonardo da Vinci im 15. Jahrhundert den ersten modernen konischen Fallschirm entworfen hat.

Leonardos Fallschirmentwurf besteht aus einem abgedichteten Leinentuch, das von einer etwa sieben Meter langen hölzernen Stangenpyramide aufgespannt wird.

Fallschirm Leonardo Da Vinci

Leonardos Fallschirm von 1483

Der ursprüngliche Entwurf wurde von Da Vinci 1483 in ein Notizbuch gekritzelt, das heute Teil des Codex Atlanticus ist.

In einer Begleitnotiz hieß es: "Se un uomo ha un padiglione de pannolino intasato, che sia 12 braccia per faccia e alto 12, potrà gittarsi d’ogni grande altezza senza danno di sé."

Ins Deutsche lässt sich das sinngemäß so übersetzen: "Wenn ein Mann eine Struktur aus beschichtetem Stoff hat, die 12 Arme breit und 12 hoch ist, kann er sich aus jeder großen Höhe werfen, ohne sich zu verletzen."

Leonardos Konstruktion gleitet tatsächlich einwandfrei

Leonardo Da Vincis Fallschirm wurde am 26. Juni 2000 auf seine Segeltauglichkeit getestet. Der britische Fallschirmspringer Adrian Nicholas ließ sich von einem Heißluftballon bis in eine Höhe von 3.000 Metern emporheben, um von dort mit einem Fallschirm nach den Vorlagen Leonardos abzuspringen. Der große pyradenförmige Schirm wog satte 85 Kilogramm und war dennoch in der Lage, mit Nicholas als Steuermann sanft herabzugleiten. 

In einem Video der Aktion sieht man, wie Leonardos Vorlage in ähnlich langsamer Geschwindigkeit gleitet wie die modernen Fallschirme der anderen Springer.

Aus Sicherheitsgründen löste sich Adrian Nicholas einige Hundert Meter über der Erde von der Konstruktion, um mit einem modernen Fallschirm zu landen. Es ist anzunehmen, dass die Verletzungsgefahr mit Leonardos Konstruktion trotz dessen Gleitfähigkeit wesentlich höher ist als mit den extrem leichten Fallschirmen der Neuzeit.

Lenny
Der AutorLenny
Als Gründer von Daskreativeuniversum teile ich mein Fachwissen im Bereich der Kunstgeschichte und meine Erfahrungen in der zeitgenössischen Kunst mit dir.