Malerei

5 Tipps, um lockerer zu malen und müheloser zu wunderschönen Resultaten zu gelangen

Lockerer malen

Wenn du der Meinung bist, dass deine Bilder zu strikt und kontrolliert sind, wird dir diese Sammlung von Tipps und Techniken helfen, in einem lockeren Stil zu malen.

Sei dir bewusst, dass es keine Wundermittel gibt, um deine Arbeitsweise sofort aufzulockern. Es wird einiges an Übung erfordern, bis du dich lockerer fühlst und dieses Gefühl auf die Leinwand übertragen kannst.

Damit du einen Anfang in die richtige Richtung machst, sind hier 5 der wichtigsten Tipps, wie du lockerer malen kannst.

1. Wichtige Informationen zuerst sehen

Ein wichtiger Aspekt des lockeren Malens ist das Wissen, worauf man sich konzentrieren soll und was man vereinfachen muss. Wenn du versuchst, jedes Detail zu malen, wirst du dich schwer tun, locker und entspannt zu malen.

Hier wird das Zusammenkneifen der Augen hilfreich.

Wenn du jemals einem professionellen Künstler beim Malen zusehen, wirst du feststellen, wie häufig er ein wenig Distanz nimmt und mit zusammengekniffenen Augen auf das Motiv und sein Gemälde blickt. Das liegt nicht daran, dass der Künstler schlecht sieht, sondern vielmehr daran, dass das Augenkneifen dazu eingesetzt werden kann, die Wahrnehmung der Farbwerte und der Details zu vereinfachen.

Wenn du dein Motiv ganz normal betrachtest, siehst du alle Farben, Formen und Linien in voller Ausprägung. Die Natur macht es dir schwer, alle Elemente in einer harmonischen Komposition anzuordnen.

Das Augenzusammenkneifen macht es dir ohne weitere Hilfsmittel möglich, all diese Informationen zu vereinfachen. Wenn du die Augen zusammenkneifst, wird alles dunkler und weniger detailliert erscheinen.

Anstatt jede kleine Veränderung in der Helligkeit und den Farben zu sehen, siehst du vor allem größere Farbflächen. Das macht es leichter, die wichtigen Informationen für dein Gemälde herauszufiltern.

Hier sind zwei Aufnahmen desselben Bildausschnitts (Foto-Credit: ​Daniel Crowley / Unsplash) zum Vergleich, die dir die Unterschiede in der Wahrnehmung zwischen geöffneten und zusammengekniffenen Augen zeigen sollen. 

Daraus lassen sich mehrere Beobachtungen ableiten:

  • Die hellsten Lichter sind die Höhepunkte der Wolken
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    Die dunkelsten Stellen befinden sich am Übergang zwischen See und Wald
  • Der Berg links erreicht eine ähnliche Dunkelheit mit einigen dunkelgrünen Flächen
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    Den Berg rechts und die Wolke daneben unterscheiden nur feine Abstufungen in Grau
  • Der helle Waldbereich rechts hat ungefähr dieselbe Helligkeit wie das Wasser im Vordergrund

Sobald du einige Erkenntnisse aus deinem Motiv gezogen hast, brauchst du nicht mehr die Augen zusammenkneifen, sondern kannst dich an die Ausgestaltung wagen.

Hast du die grobe Ordnung des Motivs vor Augen, wird es dir viel leichter fallen, lockerer zu malen.

2. Ausreichend Farbe verwenden

Wenn du deinen Pinsel nicht in genügend Farbe tunkst, werden deine Striche zaghaft und kratzig aussehen. Ein lockerer Malstil darf nicht häufig damit unterbrochen werden, dass du den Pinsel in die Farbe eintauchen musst.

Stelle sicher, dass du genügend Farbe anmischst und auf deiner Palette bereit hast, damit du ununterbrochen im Fluss malen kannst.  

3. Tools entsprechend ihres Einsatzzwecks verwenden

Malmesser, Spachtel und ein große Pinsel können interessante Effekte erzielen. Zum einen sind diese Hilfsmittel in der Lage, große Mengen Farbe schnell zu verteilen, zum anderen kannst du mit ihnen in bereits gemalten Flächen hineinarbeiten.

Solche Werkzeuge sind perfekt geeignet, wenn du lockerer malen willst. Mit ihnen kannst du Details glätten und die Fläche vereinheitlichen, präzise Linien einzeichnen oder einfach nur die erste Farbschicht zügig auftragen.

Gleichzeitig ist das Malmesser das beste Werkzeug, um Farben zu mischen und für deine Malerei vorzubereiten.

4. Lockerer malen heißt nicht rücksichtlos malen

Die meisten Künstler, die locker und mühelos malen wollen, enden mit einer undurchdachten, chaotisch wirkenden Komposition. Nimm dir im Vorhinein die Zeit, die du brauchst, um ein wenig Struktur in dein Bild zu bringen.

Wenn du naturalistisch malen willst, ist es wichtig, auch zwischen den einzelnen Phase der Entstehung ein wenig innezuhalten und zu spüren, wo es noch welchen Anpassungen bedarf.

5. Eine logische Reihenfolge einhalten

Reihenfolge lockerer malen

Tendenziell gilt: Je größer die auszumalende Fläche, desto zügiger und lockerer kannst du dich ihr widmen. Später, wenn es an die Details geht, kannst du die Striche feiner malen und dein Malwerkzeug wechseln.

In den meisten naturalistischen Gemälden ist es sinnvoll, sich vom Groben ins Feine zu arbeiten. Als erstes trägst du ganz locker Farben auf, bevor du einen Gang zurückfährst und die Feinarbeit erledigst. 

 

Denk' dran: Fängst du übervorsichtig an, hast du wenig Spielraum, dich im Laufe der Entstehung der Arbeit zu entfalten und freier zu werden.

Mache es dir zur Gewohnheit, in Öl- und Acrylfarbe vom Groben ins Feine zu malen.

Für Aquarellfarben gilt das nicht, da du mit diesem Ansatz die Malfläche verunreinigen würdest, was zu einem schlammigen Bild führt. In diesem Medium ist es wichtig, die Details einzuplanen, die später hell im Bild erscheinen sollen.

Lenny
Der AutorLenny
Als Gründer von Daskreativeuniversum teile ich mein Fachwissen im Bereich der Kunstgeschichte und meine Erfahrungen in der zeitgenössischen Kunst mit dir.