Zeichnung

5 Arten von Stiften zum Zeichnen samt ihrer Vor- und Nachteile im Vergleich

Stifte zum Zeichnen Titelbild

Allen Zeichnerinnen und Zeichnern steht eine große Auswahl an Stiften zur Verfügung. Welche Stifte zum Zeichnen deiner Kunstwerke ideal sind, hängt grundsätzlich davon ab, ob du Schwarz-Weiß oder bunt zeichnen willst.

In dieser Übersicht findest du alle Vor- und Nachteile fünf verschiedener Zeichenmedien. Du erfährst, wofür du Bleistifte, Kohlestifte, Schwarzsteinstifte, Buntstifte und Aquarellstifte einsetzen solltest und erhältst Empfehlungen zu einzelnen Herstellern und Produkten.

Stifte für Schwarz-Weiß-Zeichnungen

Schwarz-Weiß-Zeichnungen werden mit Bleistiften, Kohle(stiften) oder Schwarzsteinstiften ausgeführt.

Alle drei Optionen haben Vor- und Nachteile sowie ihre ganz eigenen Einsatzbereiche.

Bleistifte

Bleistifte sind für viele Zeichenkünstler das Mittel ihrer Wahl schlechthin. Aufgrund ihrer generell einfachen Handhabbarkeit lassen sie sich in einer Vielzahl von Motiven einsetzen.

Durch die sehr genaue Härtegradskala können unterschiedlich harte Stiftminen in einem Motiv kombiniert werden, um feine Übergänge zwischen den Schattierungen zu erzeugen.

Im Vergleich zu Kohlestiften und Schwarzsteinstiften schmieren Bleistifte kaum. Sie eignen sich vor allem für hellere Bereiche in deiner Zeichnung. Für dunklere Zeichnungen sind sowohl sowohl Kohle- als auch Schwarzsteinstifte besser geeignet.

Zur Auswahl stehen dir zwei Arten von Bleistiften: Der Druckbleistift und der einfache Bleistift

Vor- und Nachteile des Druckbleistifts

Ein Druckbleistift verfügt über nachfüllbare Minen, die in das Kunststoff- oder Metallgehäuse eingeführt werden. 

  • Kein Anspitzen notwendig
  •  
    Unterschiedliche Härtegrade mit einem Stift möglich
  •  
    Konstante Handhabbarkeit, da sich der Stift nicht verkürzt
  •  
    Langfristig eine sehr preiswerte Option
  • Fixierter Minendurchmesser (wenig Variabilität in der Strichbreite)
  •  
    Fragile Stiftspitze

Vor- und Nachteile des hölzernen Bleistifts

Ein gewöhnlicher Bleistift verfügt hingegen über eine Mine, die mit der hölzernen Ummantelung verbunden ist. Durch regelmäßiges Anspitzen wird die Mine freigelegt, wobei auch der Holzmantel sukzessive entfernt wird.

  • Perfekte Vielfalt der Strichbreite
  • Schnelleres Wechseln zwischen unterschiedlichen Härtegraden, sofern ein Bleistift-Set erworben wird
  • Standhafter bei höherem Druck auf der Stiftspitze
  •  
    Regelmäßiges Anspitzen erforderlich
  • Kann einen Bleistifthalter erfordern

Mehr zu Bleistiften


Kohlestifte

Kohle ist ein anderes Medium als Graphit, doch wird es auch in der Zeichnungen von Schwarz-Weiß-Motiven eingesetzt.  

Zeichenkohle wird in weicher, mittlerer oder harter Konsistenz angeboten. Ähnlich wie Graphit liefert die härteste Kohle die hellsten Farbwerte, während die weichste Holzkohle die dunkelsten Ergebnisse erzielt.

Zeichenkohle wird sowohl in Stab- als auch in Stiftform produziert und besteht aus pulverförmiger Kohle, die mit Ton oder Harz vermischt in Form gepresst wird.

Dieses Medium ist in der Regel dunkler als das dunkelste Graphit, so dass du eine große Bandbreite an Farbabstufungen vom Weiß des Papiers bis hin zu extrem dunklen Bereichen erhalten kannst.

Es ist allerdings schwierig, mit Zeichenkohle superfeine Details zu erhalten, weil der Abrieb am Stift so hoch ist. Das größte Hindernis, das vielen Zeichnern beim Einsatz der Kohle im Weg steht, ist allerdings die Sauberkeit des Mediums. Eine Kohlezeichnung verschmiert ziemlich schnell, sodass das Motiv schnell fleckig und schmierig aussieht, wenn du nicht aufpasst.

Vor- und Nachteile des Kohlestifts zusammengefasst

  • Extrem vielseitiges Medium 
  •  
    Erstellung maximaler Hell-Dunkel-Kontraste
  • Kombiniert die Intensität eines Kohlestäbchens mit der Handhabbarkeit eines Stifts
  • Detailzeichnungen erfordern mehr Sorgfalt
  •  
    Für unerfahrene Künstler schwieriger zu bändigen, da Kohle als Zeichenmedium stark schmiert, wenn du ins Bild langst
  •  
    Kombiniert die Intensität eines Kohlestäbchens mit der Handhabbarkeit eines Stifts

Mehr zu Kohlestiften


Schwarzsteinstifte

Der sogenannte Schwarzsteinstift ist ein Produkt der Firma Conté à Paris. Genauer gesagt handelt es sich dabei um den Stift "Pierre Noire", mit dem extrem dunkle und gleichzeitig matte Flächen gezeichnet werden können.

Der Farbwert des Stifts ist dunkler als der eines traditionellen 8B Bleisitfts und rangiert in seiner Intensität etwa im Bereich weicher Kohlestifte.

Aufgrund seiner Dunkelheit ist der Stift vor allem als Ergänzung für dunkle Bereiche in einer Bleistiftzeichnung sinnvoll. Auch Doodlen und schnelle Umrisszeichnungen sind mit Schwarzsteinstiften möglich.

Als alleinstehendes Zeichenmedium in einer Zeichnung mit weichen Hell-Dunkel-Übergängen ist der Stift allerdings nicht geeignet.

Vor- und Nachteile des Schwarzsteinstifts

  • Perfekt als Ergänzung zum Bleistift
  • Maximale Dunkelheit bei gleichzeitigem Matt-Effekt
  • Begrenztes Einsatzspektrum
  •  
     
    Nur in Sonderfällen als eigenständiges Zeichenmittel nützlich

Mehr zum Schwarzsteinstift


Welche Stifte zum Zeichnen von bunten Motiven?

Stifte zum Zeichnen Buntstifte

Bunte Zeichnungen werden ebenfalls mit Stiften ausgeführt. Auch hier lassen sich zwei Arten von Stiften unterscheiden:

Der gewöhnliche Buntstift und der Aquarellstift.

Buntstifte

Einfache Buntstifte in guter Qualität verfügen über eine hohe Pigmentierung, sodass sie kräftig aufgetragen werden können. 

Für alle bunten Zeichnungen wird ein Sortiment an Stiften benötigt, um die verschiedenen Farbtönen wiedergeben zu können, Schattierungen zu zeichnen und Übergänge herzustellen.

Gewöhnlicherweise ist die Farbauswahl ein Vorteil von Buntstiften gegenüber den Aquarellstiften. Stiftsortimente werden häufig in 24, 48 oder gar 72 Farbtönen angeboten, während viele Hersteller von Aquarellstiften eine limitiertere Farbpalette anbieten.

Preislich sind gewöhnliche Buntstifte ein wenig günstiger als Aquarellstifte. Da du das Pigment allerdings nicht mit Wasser verteilen und dadurch größere Flächen einfärben kannst, ist auch der Verbrauch der Buntstifte höher.

Vor- und Nachteile der Buntstifte

  • Höchste Farbintensität in einem bunten Trockenmedium
  • Große Auswahl und niedrige Preise
  • Geringe Korrekturmöglichkeiten

Aquarellstifte

Das Pigment im Aquarellstift muss zusätzlich wasserlöslich sein, da sie vor allem für Aquarelleffekte eingesetzt werden. Beispielsweise wird ein Bereich mit dem Aquarellstift gezeichnet, bevor dieser anschließend mit Wasser übermalt wird, um die Pigmente zu verteilen.

Im ersten Schritt lassen sich Aquarellstifte aber genauso einsetzen wie gewöhnliche Buntstifte.

Auch wenn die farbliche Intensität der Aquarellstifte nicht so hoch wie die der Buntstifte ist, kommt vor allem der spezielle Einsatzzweck diesem Medium zugute. Es sind die einzigen Buntstifte, die dafür konzipiert wurden, mit Wasser „aktiviert“ zu werden.

Sie sind die ideale Ergänzung zu Aquarellfarben, da du sie wesentlich genauer auftragen kannst als nasse Farbe. 

Vor- und Nachteile der Aquarellstifte als Stifte zum Zeichnen

  • Perfekt als Ergänzung zu nassen Aquarellfarben
  • 2-in-1-Farbmedium (trocken und nass)
  •  
    Eingeschränkter Nutzen als reine Stifte zum Zeichnen (geringere Intensität)
  • Verhältnismäßig teuer
Lenny
Der AutorLenny
Als Gründer von Daskreativeuniversum teile ich mein Fachwissen im Bereich der Kunstgeschichte und meine Erfahrungen in der zeitgenössischen Kunst mit dir.