Kreativität
Kunst

Was ist Kreativität und wie kannst du kreativer werden?

Foto: Valerii Honcharuk / Adobe Stock

Wie genau definieren Psychologen Kreativität? Das Erforschen dieses Themas kann ein verzwickter Prozess sein. Kreativität ist nicht nur ein komplexes Thema an sich, sondern es gibt auch noch keinen eindeutigen Standpunkt, wie Kreativität genau definiert werden soll.

Viele der gängigsten Definitionen lassen den Schluss zu, dass Kreativität die Fähigkeit ist, Probleme zu lösen oder Dinge auf eine neue Art und Weise zu schaffen.

Daraus ergeben sich zwei Komponenten, die in der Literatur als wesentliche Faktoren für Kreativität angeführt werden:

Die Komponenten der Kreativität

  • Originalität: Die Idee muss etwas Neues sein, das nicht einfach eine Ausweitung von etwas anderem ist, das bereits existiert.
  • Funktionalität: Die Idee muss tatsächlich funktionstüchtig sein oder zumindest einen gewissen Grad an Nützlichkeit besitzen.

Wann entsteht Kreativität?

In seinem Buch "Creativity: Flow and the Psychology of Discovery and Invention" schlägt der Psychologe Csikszentmihalyi vor, dass Kreativität oft in verschiedenen Szenarien zu erkennen ist.

Menschen, die aufregend und interessant erscheinen und eine Vielzahl von ungewöhnlichen Gedanken haben.

Menschen, die die Welt mit einer neuen Perspektive wahrnehmen, erkenntnisreiche Ideen haben und wichtige persönliche Entdeckungen machen. Diese Entdeckungen reichen jedoch nicht in die öffentliche Sphäre.

Menschen, die große kreative Leistungen erbringen, die der ganzen Welt bekannt sind. Erfinder und Künstler wie Thomas Edison und Pablo Picasso würden in diese Kategorie fallen.

Ausprägungen

Experten neigen auch dazu, zwischen verschiedenen Arten von Kreativität zu unterscheiden.

Das "four c"-Modell - konzipiert von Dr. James C. Kaufman and Dr. Ronald Beghetto - legt nahe, dass es vier verschiedene Typen gibt:

  • Mini-c. Beinhaltet persönlich bedeutsame Ideen und Erkenntnisse, die nur dem Einzelnen bekannt sind.
  • Little-c. Beinhaltet meist alltägliches Denken und Problemlösen. Diese Art von Kreativität hilft Menschen, alltägliche Probleme zu lösen und sich an veränderte Umgebungen anzupassen.
  • Pro-C. Findet unter Experten statt, die in ihren jeweiligen Bereichen kompetent und kreativ sind. Diese Personen sind in der Sphäre ihres Beruf kreativ, erreichen aber keine herausragende Berühmtheit für ihre Leistungen.
  • Big-C. Bedeutet, Werke und Ideen zu schaffen, die in einem bestimmten Bereich als herausragend gelten. Diese Art von Kreativität führt zu Bekanntheit und Anerkennung und oft zu weltbewegenden Kreationen wie technologische Fortschritte und künstlerische Leistungen.

Was braucht es, um kreativ zu sein?

Csikszentmihalyi deutet an, dass kreative Menschen dazu neigen, eine Vielzahl von Eigenschaften zu besitzen, die zu ihrer innovativen Denkweise beitragen. Einige dieser Schlüsselmerkmale sind:

  • Energie: Kreative Menschen neigen dazu, viel körperliche und geistige Energie zu besitzen. Sie neigen aber auch dazu, viel Zeit damit zu verbringen, in Ruhe nachzudenken.
  • Intelligenz: Psychologen glauben seit langem, dass Intelligenz eine entscheidende Rolle für die Ausprägung von Kreativität spielt. Csikszentmihalyi glaubt, dass kreative Menschen klug sein müssen, aber auch in der Lage sein müssen, die Dinge auf eine neue, beinah naive Weise zu betrachten.
  • Disziplin: Kreative Menschen sitzen nicht nur herum und warten darauf, dass ihnen Inspiration zufliegt. Sie sind auch diszipliniert bei der Ausübung ihrer Arbeit und Leidenschaften.

Während es so aussieht, als ob einige Leute auf natürliche Weise kreativ sind, gibt es Dinge, die du tun kannst, um deine eigene Kreativität zu steigern. Wie Csikszentmihalyi festgestellt hat, erfordert Kreativität sowohl neue Sichtweisen und Disziplin.

Die Aussagen von einigen bekannten Erfindern und Innovatoren legen ähnliche Schlüsse nah: Ein wenig Talent und viel Durchhaltevermögen sind das ungeschlagene Rezept zur Kreativität.

Was tun gegen Unkreativität?

Wenn du dich im Erwachsenenalter als unkreativ erachtest, kannst du dir selbst beibringen, eine völlig neue Perspektive zu entwickeln und dich daran gewöhnen, Kreativität und Innovation wieder zu praktizieren.

Abgesehen von einfachen Dingen wie das Reisen an einen neuen Ort oder ein neues Hobby kannst du auch darauf hinarbeiten, in einem neuen Bereich Expertenstatus zu erreichen. Es hat sich gezeigt, dass Kreativität in einem bestimmten Bereich vor allem durch viel Übung entsteht. Du musst auch offen für neue Perspektiven sein, neugierig auf die Entwicklungen bleiben und Fehler leicht abschütteln.

Kreativität ist wie "Die Macht" in Star Wars: Sie umgibt dich, sie durchdringt dich. Du musst sie nur aufdecken.

Lenny
Der AutorLenny
Als Gründer von Daskreativeuniversum teile ich mein Fachwissen im Bereich der Kunstgeschichte und meine Erfahrungen in der zeitgenössischen Kunst mit dir.

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