Zeichnung

Buntstifte verblenden: Die 3 wichtigsten Methoden zum Weichzeichnen von Stiftstrichen

Buntstifte verblenden

Sicher, du kannst schöne Kunstwerke mit Buntstifte erschaffen, ohne jemals zu lernen, wie man die Buntstifte verblenden kannst.

Aber das Mischen und Verblenden der einzelnen Farbstriche bringt deine Arbeiten auf ein ganz neues Niveau: Es ermöglicht dir, verschiedene Farbtöne miteinander zu mischen und sichtbare Striche zu verwischen, damit dein fertiges Werk mehr wie ein Gemälde aussieht.

Drei beliebte Optionen für unterschiedliche Einsatzschwerpunkte sollen in diesem Artikel vogestellt werden:

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    Polierstifte/Mischstifte: Perfekt für kleine Flächen und hohe Präzision
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    Papiertücher, Estompen und Co.: Für größere Flächen in dunkler Farbe
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    Alkoholbasierte Lösungsmittel: Für besonders intensives Verblenden

1. Buntstifte und Polierstifte für hohe Präzision

Dies mag offensichtlich erscheinen, aber das Naheliegende ist oft das, was am häufigsten übersehen wird. Eine der drei einzigen Methoden, die du zum Verblenden von Buntstiften benötigst, sind deine Buntstifte selbst.

Jedes Mal, wenn du eine Farbe über eine andere schichtest, verblendest du die zwei Farbtöne zu einem gewissen Maß miteinander. Um diesen Effekt zu verstärken, können spezielle farblose Mischstifte eingesetzt werden. Es ist wichtig, dass du einen Mischstift verwendest, dessen Mine dasselbe Bindemittel deiner Buntstifte enthält. Meist ist dies eine Wachsmine.

Meist werden zwei Arten von Mischstiften unterschieden:

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    Der Wachspolierstift (im Englischen: Burnisher). Dieser Stift mit pigmentloser Wachsmine wird über die Zeichenfläche gezogen, um die einzelnen Stiftstriche zu verwischen und miteinander zu verblenden. Die harte Mine des Polierstifts sorgt dafür, dass die Oberfläche wasserabweisend werden kann und ein leuchtender Glanz entsteht.
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    Ein sogenanner Mischstift besitzt eine weichere Mine. Hier steht die Erzeugung eines gemischten Farbtons im Vordergrund. Der Oberflächenglanz ist wesentlich geringe als mit einem Polierstift.

2. Bunstifte verblenden mit manuellem Reiben 

Ähnlich wie in einer Bleistiftzeichnung kannst du durch das rein manuelle Verwischen mit einem Papiertuch oder einem Mischstäbchen mehrere Farben miteinander verblenden.

Am besten funktioniert das mit den folgenden Gegenständen (in absteigender Reihenfolge):

  • Papierhandtuch
  • Toilettenpapier
  • Estompe
  • Tortillon

Papierhandtücher und Toilettenpapier solltest du mehrmals falten, damit sie dir ein wenig mehr Festigkeit bieten und du ihre Bearbeitungsfläche auf dein Motiv anpassen kannst. Die Handhabung von Estompe und Tortillon mit Buntstiften gleicht der Verwendung mit Bleistift und Kohle.

Zugegebenermaßen wird das Verblenden mit diesen vier Hilfsmitteln nicht so glatte Farbflächen erzeugen wie beispielsweise mit einem alkoholbasierten Lösungsmittel oder einem Mischstift.

Gerade für größere Dunkelflächen ist das Verwischen mit diesen Tools allerdings hervorragend geeignet.

Vergleich: Die besten Tools zum Weichzeichnen von Schraffuren

3. Das wirkungsvollste Mittel: Alkohol & Terpentin

Lösungsmittel sind in diesem Fall Flüssigkeiten, die die Bindemittel in wachs- und ölbasierten Farbstiften auflösen. Lösungsmittel sind hervorragend darin, Bleistifte zu verblenden,  die Oberfläche deiner Arbeit zu glätten und dich schneller zeichnen zu lassen.

Diese Technik eignet sich am besten für dunkle und mittlere Farbtöne.

Als Lösungsmittel für Buntstifte wird meist Isopropanol oder Testbenzin verwendet. Terpentin ist das wohl potenteste Lösungsmittel für Wachsbuntstifte, doch ist es auch das aggressivste und kann Pigment angreifen. Hier gilt es zu experimentieren, um die perfekte Lösung für deine Kunst zu finden.

Da der Einsatz eines flüssigen Lösungsmittels nicht selbsterklärend ist, hier eine kurze Anleitung: Gieße dein Lösungsmittel in einen kleinen, wiederverschließbaren Glasbehälter. Tauche deinen Pinsel (ein preiswerter synthetischer Pinsel reicht) in ein wenig Flüssigkeit und streiche ihn über den zu verblendenden Bereich. Ein bisschen Flüssigkeit reicht schon, um eine große Fläche zu verdünnen, da du sonst die Farbe zu stark verwischst. Halte Papierhandtücher bereit, um überschüssige Flüssigkeit auf der Zeichnung und im Pinsel abstreifen zu können.

 

Gut zu wissen: Arbeite in einem gut belüfteten Bereich, damit du den Alkohol und vor allem das Terpentin nicht direkt einatmest.

Lenny
Der AutorLenny
Als Gründer von Daskreativeuniversum teile ich mein Fachwissen im Bereich der Kunstgeschichte und meine Erfahrungen in der zeitgenössischen Kunst mit dir.