Haare zeichnen lernen: 3-Schritt-Anleitung für realistisch gezeichnetes Haar
Von einfachen Strähnen bis hin zu komplexen Frisuren
Fällt es dir schwer, realistisch aussehende Haare zu zeichnen? Um Haare zeichnen zu können, benötigst du ein gutes Verständnis der Schattierung und viel Geduld im Umgang mit dem Bleistift.
Damit du dich Schritt-für-Schritt einem eindrucksvollen Ergebnis nähern kannst, ist diese Anleitung in drei Teile gegliedert.
Im ersten Schritt sehen wir uns die Textur einer einzelnen Haarsträhne an. Wie zeichnet man die hellen und dunklen Flächen, um die Textur und den Schwung der Strähne anzudeuten?
Im zweiten Schritt erfährst du, wie du eine Frisur in unterschiedliche Teile „zerlegen“ kannst. Nur so kannst du den Verlauf der Haare so wiedergeben, wie er in Wirklichkeit aussieht. Dazu sehen wir uns eine einfache Frisur mit Dutt an.
Im dritten Abschnitt siehst du, wie man wellige Haare zeichnen kann. Dazu benötigst du das handwerkliche Können aus Schritt 1 und das Verständnis des Haarverlaufs aus Schritt 2. Kombiniere die beiden Aspekte und du wirst schon bald selbst komplexe Frisuren zeichnen können.
Anleitung 1: Eine Haarsträhne zeichnen
Gehe beim Haare zeichnen systematisch vor. Als Beispiel sehen wir uns eine einzelne Haarsträhne an. Grundiere den Bereich mit einem harten Bleistift in einem einheitlichen Grauton. Lasse den Bereich frei, der das Licht reflektiert und daher heller aussieht.
Als nächstes verwende einen etwas weicheren Bleistift wie einen HB, um die Striche zu verdunkeln. Übe im Reflexionsbereich weniger Druck auf den Stift auf, um die Kontraste zwischen dunkleren und helleren Stellen zu verstärken.
Wiederhole diesen Prozess mit einem weichen Bleistift mit hohem Abrieb, um der Zeichnung das nötige Maß an Power zu verleihen. Die dunkleren Bereiche der Haarspitzen und des Haaransatzes werden verstärkt, die hellen Bereiche der Strähne mit wenig Druck angedeutet, nur um einen einheitlichen Übergang zu erhalten und die Textur der Haare anzudeuten.
Bei Bedarf kannst du den Reflexionsbereich der Haare auch mit dem Knetradiergummi aufhellen.
Anleitung 2: Haare zeichnen
Als nächstes sehen wir uns an, wie du eine komplette Frisur zeichnen kannst. Wir möchten glatte Haare zeichnen, die in einem Dutt zusammengebunden sind. Beginne deine Zeichnung mit einer groben Vorzeichnung des Kopfes und der markantesten Stellen der Frisur.
Die Haare in dieser Frisur lassen sich in drei Flächen mit einem jeweils ähnlich Verlauf teilen. Der große Teil des Hinterkopfes sowie die zwei kleineren Flächen der zusammengebundenen Haare. Achte bei jeder der drei Flächen auf den Verlauf der Haare.
Nimm einen HB Bleistift und schraffiere die einzelnen Flächen. Lasse die Stellen frei, die aufgrund der Lichtreflexion heller erscheinen sollen.
Gehe nun mit einem Papierwischer, einem Wattestäbchen oder einem Pinsel über die einzelnen Pinselstriche, um sie ein wenig weicher zu zeichnen.
Nimm nun einen weichen Bleistift, um dunklere Stellen zu zeichnen. Gewöhnlicherweise sind der Haaransatz und die Stellen, an denen die Haaren zusammengebunden werden, am dunkelsten. Beachte beim Zeichnen des Haarverlaufs die Richtung der einzelnen Flächen.
Verstärke die Kontraste durch den Einsatz eines noch weicheren Bleistifts oder durch die Erhöhung des Drucks, mit dem du den Bleistift über das Papier führst.
Nun kannst du noch einmal die hellen Reflexionsbereiche mit einem Knetradiergummi hervorheben. Achte dabei auf einen behutsamen, punktuellen Einsatz dieses Hilfsmittels.
Verwende zu guter Letzt einen sehr spitzen Bleistift (oder einen Druckbleistift), um einzelne Haare anzudeuten. Das verleiht der Frisur das gewisse Etwas.
Anleitung 3: Wellige Haare zeichnen
In dieser Schritt-für-Schritt Anleitung geht es darum, wie du wellige Haare zeichnen kannst. Suche dir eine Vorlage und zeichne dein Motiv vor.
Analysiere den Fall der Haare und den Verlauf einzelner Strähnen. Dann zeichne sie mit einem HB Bleistift vorsichtig ein.
Beginne nun mit der Schattierung, wie wir es in den vorherigen Anleitungen geübt haben. Die obenauf liegenden, der Lichtquelle zugewandten Haare sind heller als die Haare, die enger am Kopf liegen. Auch innerhalb einzelner Strähnen gibt es unterschiedliche Grauabstufungen, um die Textur zu betonen.
Um das Ergebnis abzurunden, kannst du du mit einem dunklen Bleistift die dunkelsten Bereiche der Haare noch einmal einzeichnen und mit dem Knetradiergummi die Highlights hervorheben.
Wenn du eine feine Spitze mit dem Radiergummi formst, kannst du sogar einzelne Haare ausradieren (bzw. freilegen) und so ein realistischeres Werk zeichnen.
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