7 kreative Albumcover von bekannten Künstlern mit hoher musikgeschichtlicher Relevanz
In diesem Artikel tauchen wir in die faszinierende Welt der Cover Art ein, die von einigen der berühmtesten Maler der Geschichte geschaffen wurde. An der Schnittstelle zwischen Musik und Malerei entstanden aufregende Albumcover von bekannten Künstlern.
Einige von ihnen basieren auf alten Gemälden, andere wurden von zeitgenössischen Malern speziell für ihre musikalischen Kollegen entworfen.
Hier sind sieben aufregende Beispiele aus den letzten 70 Jahren.
Caspar David Friedrich für Kanye West: Vultures (2024)
Das Cover des von Kanye West angekündigten Albums Vultures basiert auf der Zeichnung Landschaft mit Gräbern von Caspar David Friedrich aus dem Jahr 1835, wobei der Albumtitel und Volume 1 in der Schriftart Gregorian eingefügt und die Farbsättigung reduziert wurde.
Eine direkte Verbindung zwischen dem Kunstwerk und dem Album besteht im Motiv des Geiers - auf Englisch Vulture:
Im Gemälde sitzt ein Geier auf dem Spaten eines Totengräbers, der noch in der Erde steckt, wo ein neuer Schacht ausgehoben wurde. Der Geier sitzt erwartungsvoll über dem neuen Grab und streckt ihm seinen Hals entgegen, als warte er auf Beute. Die Melancholie des Werkes wird durch die Einsamkeit unterstrichen, die den Verstorbenen nach dem Tod erwartet. Keine Menschenseele ist auf dem Gräberfeld zu sehen.
Die amerikanische Presse warf Kanye West vor, bewusst ein Bild von Caspar David Friedrich gewählt zu haben, da dieser mit seinen deutschen Landschaften der Romantik einer der Lieblingskünstler Adolf Hitlers gewesen sei.
Realistischer scheint, dass Kanye mit Vultures all jene anspricht, die sich nach seiner gescheiterten Präsidentschaftskandidatur, seiner gescheiterten Ehe und seinem Falling-Out bei Adidas wie die Geier auf seine vermeintlich gescheiterte Karriere stürzen.
Damien Hirst für Drake: Certified Lover Boy (2021)
Das Cover von Drakes Certified Lover Boy ist für den flüchtigen Betrachter vielleicht nicht sofort als Kunst zu erkennen. Schließlich handelt es sich nur um Emojis - schwangere Frauen, die in verschiedenen Farbkombinationen wiederholt werden.
Das Albumcover steht allerdings im Kontext mit Hirsts früheren Arbeiten.
Hirst ist vor allem für seine Werke bekannt, in denen er über den Tod reflektiert. Seine bekanntesen Werke sind For the Love of God, ein mit Diamanten besetzter Platinguss eines menschlichen Schädels, und The Physical Impossibility of Death in the Mind of Someone Living, ein echter, in Formaldehyd eingelegter Tigerhai.
Darüber hinaus erinnert die Komposition von Drakes Album an Hirsts Spot Paintings, die handgemalte Kreise in leuchtenden Farben auf weißem Grund zeigt. Hier wurden die Punkte durch die cartoonhaft runden Babybäuche der Emojis ersetzt.
Albumcover von bekannten Künstlern - Eugene Delacroix für Coldplay: Viva La Vida (2008)
Eines der Albumcover von bekannten Künstlern ist das der britischen Band Coldplay und ihrem Album Viva la Vida von 2008.
Es zeigt das Gemälde Die Freiheit führt das Volk von Eugene Delacroix, auf das in weißer Farbe VIVA LA VIDA geschrieben wurde.
Das Gemälde wurde 1830 zum Gedenken an die Julirevolution geschaffen, die die Herrschaft von König Karl X. beendete.
Es gilt als eine der frühesten Darstellungen der Figur der Marianne, die die Freiheit repräsentiert und ein Symbol der französischen Republik ist.
Banksy für Blur: Think Tank (2003)
Banksys berühmtestes Albumcover ist das des siebten Studioalbums Think Tank der Band Blur aus dem Jahr 2003.
Es wird behauptet, dass Banksy keine kommerziellen Arbeiten anfertigt, aber er soll später das Cover mit den Worten verteidigt haben, dass man manchmal Dinge tue, um seine Rechnungen zu bezahlen, und dass ihm das Album außerdem sehr gefalle.
Das Stencil zeigt zwei Liebende, die Taucherhelme tragen und sich durch die Helme kaum sehen können. Trotzdem umarmen sie sich zärtlich, als würden sie sich gleich küssen. Über ihnen ist in leuchtendem Rot der Albumtitel zu lesen, der wörtlich übersetzt Denkbecken bedeutet (im Deutschen aber besser als Denkfabrik übersetzt wird) und damit einen direkten Bezug zur Unterwasserszene herstellt.
Das Originalcover wurde später bei einer Auktion im Jahr 2007 für fast 100.000 US-Dollar verkauft.
Keith Haring für David Bowie: Without You (1983)
Das 1983 von Keith Haring gestaltete Cover des Albums Without You von David Bowie ist ein lebhaftes und dynamisches Werk, das den unverwechselbaren Stil der beiden Künstler widerspiegelt.
Haring, der für seine kräftigen Linien, energiegeladenen Figuren und die Verwendung von Primärfarben bekannt ist, hat die charakteristischen Elemente seiner Kunst in das Design einfließen lassen.
Das Motiv zeigt Harings ikonische Strichfiguren, die ein Gefühl von Bewegung, Rhythmus und Lebendigkeit ausstrahlen, das die Musik des Albums ergänzt.
Andy Warhol für The Velvet Underground & Nico: Debütalbum (1967)
Andy Warhols Bananenbild auf dem Cover des gleichnamigen Albums von The Velvet Underground ist ein markantes und ikonisches Werk im Bereich des Albumcover-Designs.
Das Kunstwerk zeigt eine einfache, stilisierte Banane in kräftigen, leuchtenden Farben vor einem schlichten Hintergrund. Die Banane selbst erscheint leicht abstrahiert und ihre Konturen sind schwarz umrandet, was ihr eine grafische Qualität verleiht.
Das Besondere an diesem Kunstwerk ist, dass sich am oberen Ende der Banane eine kleine, subtile Schälmarkierung befindet, die den Betrachter auffordert, die Banane langsam zu schälen und zu schauen - ein cleveres interaktives Element, das sich Warhol ausgedacht hat.
Das war allerdings nicht das einzige Bedeutende Coverdesign von Andy Warhol. Er schuf unter anderem die Cover für das legendäre Sticky Fingers-Album der Rolling Stones, Aretha Franklins Album Aretha und John Lennons MenLove Ave.
Albumcover von bekannten Künstlern: Salvador Dalí für Jackie Gleason: Lonesome Echo (1955)
Das Cover von Jackie Gleasons Lonesome Echo wurde 1955 von Salvador Dalí gestaltet. Jackie Gleason spezialisierte sich auf Orchesterarrangements und produzierte Jazz, Stimmungsmusik und andere Instrumentalstücke. Er war stolz auf Musik, die nicht die Aufmerksamkeit auf sich zieht und sich in den Hintergrund drängt.
Dalís Cover ist genauso zurückhaltend und sanft wie die Musik und enthält Symbole aus seiner Ikonografie, wie den Schmetterling.
Dalí selbst beschrieb das Werk folgendermaßen:
Der erste Eindruck ist der von Angst, Weite und Einsamkeit. Dann hallt die Zerbrechlichkeit der Flügel eines Schmetterlings, der am späten Nachmittag lange Schatten wirft, wie ein Echo in der Landschaft wider. Das weibliche Element, weit entfernt und isoliert, bildet ein perfektes Dreieck mit den Musikinstrumenten und seinem anderen Echo, der Muschel.