Jan Vermeer – Biografie und künstlerischer Einfluss des Niederländers

Heute erinnert der Name Jan Vermeer sofort an das Bild des Mädchen mit dem Perlenohrring, bekannt als "Mona Lisa des Nordens". Die Interpretation eines gewöhnlichen Mädchens aus dem 17. Jahrhundert, das den Betrachter von einem mysteriösen schwarzen Hintergrund aus mit ihrer glänzenden Perle erhaben ansieht, ist zu einer Kultfigur der Kunst des niederländischen Goldenen Zeitalters geworden.

Vermeers gesmae künstlerische Laufbahn konzentrierte sich auf die Auseinandersetzung mit den Momenten des Alltags.

Seine Meisterschaft in Farbgebung und Lichtgestaltung verhalf uns, über die  Epoche des Künstlers hinaus, einen unnachahmlichen Einblick in den Lebensstil seiner geschichtsträchtigen Zeit zu erhalten.

Kernideen von und zu Jan Vermeer

Jan Vermeer Biografie 

Jan Vermeer, auch Johannes (zeitgenössisch auch Joannis), wurde am 31. Oktober 1632 in Delft geboren. Seine Werke sind seit Jahrhunderten eine Inspirationsquelle und eine echte Faszination, aber viel von seinem Leben bleibt ein Geheimnis. Sein Vater, Reynier, stammte aus einer Handwerkerfamilie in der Stadt Delft, und seine Mutter, Digna, hatte flämische Wurzeln.

Nach seiner Taufe in einer örtlichen Kirche scheint Vermeer für fast 20 Jahre aus den Geschichtsbüchern zu verschwinden. Sein Vater arbeitete als Gastwirt und Kunsthändler, und Vermeer erbte diese beiden Geschäfte nach dessen Tod im Jahr 1652.

1653 heiratete Vermeer Catherina Bolnes. Bolnes war katholisch, und Vermeer bekehrte sich zu ihrem Glauben. Das Paar zog bei ihrer Mutter ein und hatte 11 Kinder zusammen.

Mittleres Werk und Stilfindung

Im selben Jahr meldete sich Jan Vermeer bei der Delfter Lukasgilde als Meistermaler an. Es gibt keine Aufzeichnungen darüber, bei wem er eine Ausbildung absolviert hat, oder ob er im In- oder Ausland gelernt hat.

Vermeer hatte jedoch mit Sicherheit eine Freundschaft mit dem führenden Delfter Maler Leonard Bramer, der einer seiner frühen Unterstützer wurde.

Der Einfluss von Caravaggio zeigt sich in Vermeers frühen Werken, darunter Bei der Kupplerin (1656). Der Maler beschäftigte sich auch mit der Mythologie in Diana mit ihren Gefährtinnen (1655-56) und der Religion in Christus bei Maria und Martha (um 1655). Ende des Jahrzehnts begann sich Vermeers eigenständiger Stil herauszubilden.

Viele von Vermeers Meisterwerken konzentrieren sich auf häusliche Szenen, darunter Dienstmagd mit Milchkrug (um 1657-58). Die Darstellung einer Frau inmitten ihres Arbeitsbereichs zeigt zwei seiner Markenzeichen: seine realistische Darstellung von Figuren und Objekten und seine Faszination für das Licht.

Viele seiner Werke haben eine strahlende Qualität, darunter das Porträt Mädchen mit Perlenohrgehänge (1665).

Vermeer feierte in Delft einige Erfolge und verkaufte seine Werke an eine kleine Anzahl lokaler Sammler. Er war auch eine Zeitlang Leiter der lokalen Kunstgilde. Vermeer war zu Lebzeiten außerhalb seiner Gemeinschaft jedoch nicht bekannt.

Vermeers späte Jahre

Jan Vermeer kämpfte in seinen letzten Jahren finanziell, was zum großen Teil darauf zurückzuführen ist, dass die niederländische Wirtschaft nach der Invasion des Landes durch Frankreich im Jahr 1672 furchtbar geschwächt war.

Vermeer war zum Zeitpunkt seines Todes hoch verschuldet. Er starb in Delft um den 16. Dezember 1675.

Künstlerisches Vermächtnis

Seit seinem Tod ist Vermeer zu einem weltbekannten Künstler geworden und seine Werke wurden in vielen bedeutenden Museen auf der ganzen Welt ausgestellt.

Trotz seiner heutigen Bewunderung hinterließ Vermeer nur wenige Werke, die ihm eindeutig zugeschrieben werden konnten. 37 Gemälde konnten Vermeer zugeschrieben werden, wobei eins davon 1990 im Kunstraub von Boston gestohlen wurde.

Eines von Vermeers berühmtesten Werken inspirierte den 1999 erschienenen Roman Das Mädchen mit dem Perlohrring von Tracy Chevalier und die 2003 entstandene Verfilmung dieses Buches.

Jan Vermeer Werke

Die folgenden Kunstwerke sind einige der Wichtigsten von Jan Vermeer. Sie geben dir einen Überblick über seine stilistische Entwicklung im Laufe der Jahre und repräsentieren Höhepunkte seines Gesamtwerks.

Alternativ empfiehlt sich ein Blick auf den Werkkatalog von Vermeer mit allen 36 ihm zugeschrieben Gemälden in einer Übersicht.